Carl Proske

From ChoralWiki
Jump to navigation Jump to search

Aliases: Karl Proske; Carolus Proske; Carolo Proske

Life

Born: 11 February 1794

Died: 20 December 1861

Biography

The German clergy and church music researcher gathered local and foreign church music of the 16th and 17th centuries. The music library he built still exists today in Regensburg.

View the Wikipedia article on Carl Proske.

Publications

External links

Works by Proske, Carl in the Petrucci Music Library (IMSLP)

From the "Necrology" in Musica Divina Vol. IV

Carl Proske war geboren zu Gröbnig im Leobschützer Kreise in Preussisch - Ober-Schlesien am 11. Februar des bewegten Jahres 1794. Sein Vater besass ein schönes und beträchtliches Grundeigenthum, und war Erbrichter in der grossen und wohlhabenden Gemeinde. Im Leobschützer Kreise war er unter seinen Collegen eine der wirksamsten Persönlichkeiten, und für seine fruchtbare Verwendbarkeit und rastlose Thätigkeit und Umsicht, namentlich während der französischen Invasion in den traurigen Jahren 1807 - 1809 wurde er mit dem „allgemeinen Ehrenzeichen“ und später mit dem Ritterkreuze des rothen Adler-Ordens IV. Kl. geschmückt. Sein erfahrungsreiches Bewegen im Kreise als Kreis -Taxator hatte ihn zur lebendigen Registratur des Kreises qualificirt. Von einem so allseitig gebildeten Manne und einer gleich ausgezeichneten und frommen Mutter erhielt Carl mit seinen fünf Schwestern eine sorgfältige und vortreffliche Erziehung. Als der einzige Sohn sollte er seiner Zeit die väterlichen Güter übernehmen. Da er aber nach dem Tode seiner ihm unvergesslichen Mutter in einer Freundin der Dahingeschiedenen eine zweite Mutter erhielt, und diese als Wittwe abermals sechs Kinder und einen ähnlichen Grundbesitz mit dem Erbrichteramte in die neue Ehe mitbrachte, so ward Carls sehnlichster Wunsch, sich den Studien zu widmen, vom Vater gewährt, da dieser jetzt keine besondere Ursache mehr hatte, ihm die Uebernahme der Güter zuzumuthen.

Hatte Carl als Knabe schon stets ein Buch bei sich, wenn er seinen Vater auf das Feld begleitete, um die Sehnsucht seines Geistes nach Wissen zu befriedigen, so verlegte er sich nun mit allem Eifer auf das Studium, und absolvirte in einem Alter von 16 Jahren das Gymnasium zu Leobschütz, reich an Kenntnissen. Weil er von seinem Vater die Erlaubniss nicht erwirken konnte, sich dem Priesterstande zu widmen, so wählte er das Studium der Medizin, und begab sich desshalb nach Wien, wo die medicinische Fakultät jener Hochschule in hohem Rufe stand, um seine Studien fortzusetzen. Dort lebte er zurückgezogen, und liess sich nur das angelegen sein, was zu seiner Ausbildung und zur Bereicherung seiner Kenntnisse in Bezug auf den einmal gewählten Beruf beitragen konnte. Man fand ihn entweder in den Hörsälen, oder in den Krankenhäusern, oder in seinem Studierzimmer; schon damals war er allen Gesellschaften und zeitraubenden Vergnügungen abhold. Kaum hatte er nun seine Studien vollendet, so bot sich ihm auch alsbald Gelegenheit dar, das Erlernte zur Ausübung zu bringen.

Da nämlich in jenen Zeiten des Krieges Fackel ganz Europa in Brand versetzt hatte, trat er im edlen Bunde mit dem Dichter Theodor Körner und dessen Freunden, entrüstet über den Erbfeind der deutschen Lande, in das Heer ein, und machte erst als Bataillons- und später als Regimentsarzt die Befreiungskriege von 1813 - 1815 mit, aus welcher Zeit der Besitz des kön. preussischen Armeedenkzeichens stammt, das seine Brust schmückte. Dieser Feldzug war für Proske die erwünschteste Gelegenheit zur Vermehrung seines Wissensreichthums. Während seine Kameraden sich der heiteren Schadloshaltung für die Mühseligkeiten des Krieges überliessen, benützte der junge Arzt die wenige freie Zeit zu forchenden Studien, wozu er den Aufenthalt in Paris als vorzugsweise förderlich rühmte. Während seine Waffen-Gefährten sich im Palais royal erquickten, bewegte sich Proske in den Museen und Kunstsammlungen; während sie von den Anstrengungen ausruhten, machte er neue Anstrengungen, um seinen Geist mit Wissen zu bereichern. Doch tief betrübt und niedergebeugt ob all des Elendes, das er im Felde mit eigenen Augen geschaut, und selbst sehr leidend, da er vom Fieber befallen mehrere Nächte nur auf Schnee lagernd durchwachte, verlangte er seine Entlassung aus dem Militärverbande, und erhielt dieselbe am 1. August 1815. Rühmend wird in seinem Abschiede von dem Major Friedrich Freiherrn von Falkenhausen der grossen Dienste erwähnt, die „der Studiosus Medicinae Carl Proske“ seinem Regimente geleistet hat, und der vielen Kuren, die von glücklichem Erfolge gekrönt wurden. Wenig zwar ist von seinen damaligen Leistungen speciel bekannt geworden; wäre uns aber nur ein einziger Blick in das Buch der ewigen Vergeltung gegönnt, so würden wir lesen, wie seine Geschicklichkeit Manchem das Leben gerettet, wie seine Frömmigkeit Manchem das Sterben erleichtert hat.

Nachdem nun Proske wieder Herr seiner selbst geworden, begab er sich nach Halle, hörte dort an der Universität noch einige Collegien, und wurde daselbst am 1. Juni 1816 zum Doctor Medicinae promovirt. Von Halle ging er nach Berlin, um die vorgeschriebenen Staats-Prüfungen abzulegen, und vollendete so im Jahre 1817 seine Studien mit Auszeichnung. Noch im nämlichen Jahre erhielt er vom k. preussischen Ministerium die Erlaubniss zur Ausübung der ärztlichen Praxis. Mit allem Eifer und unermüdlichen Fleisse widmete er sich nun ganz seinem Amte, und um dem regen Wunsche seines hochgeehrten Vaters, ihn nicht zu ferne von sich zu haben, dankbar zu entsprechen, wählte er Oberglogau zu seinem Wohnsitze. Allein an diesem Platze fühlte er sich bald für sein Streben allzu beengt, und unternahm desshalb im Jahre 1821 eine Reise nach Pavia, zu jener Zeit, in welcher der Carbonarismus in der üppigsten Blüthe stand, und wo nur mit der grössten Vorsicht Pässe nach Italien verliehen wurden; doch dem erprobten und besonnenen Forscher wurde die Reisebewilligung bereitwillig ertheilt. Auf dieser Reise hatte er den unvergesslichen Bischof Sailer aufgesucht, und da schon wurde zwischen diesen beiden verwandten grossen Geistern jenes Freundschaftsband geknüpft, das sie später so innig vereinen sollte.

Nach der Rückkehr von dieser Reise hatte er sich an dem Sitze der Regierung, zu Oppeln, etablirt. Nicht lange nach seiner Ankunft erkrankte der Medicinalrath, dessen Geschäfte nun einstweilig dem Dr. Proske übertragen wurden, und die er durch nahezu zwei Jahre mit grösstem Eifer vollführte. Nach dem Tode des Medicinal-Regierungsrathes konnten aber die zudringlichen Aufforderungen seiner Freunde im Regierungscollegium den bescheidenen Mann nicht dazu bewegen, sich beim k. Ministerium für diese Stelle zu melden. Um sich aber doch seiner gesegneten Wirksamkeit im Regierungsbezirke zu versichern, wurde er im Jahre 1822 von der k. Regierung in Oppeln als Verweser des Kreisphysikates in Pless aufgestellt, und erhielt bald darauf wegen eines eingereichten Sanitätsberichtes ein sehr belobendes Anerkennungsschreiben von derselben Regierung. Unglaublich ist es, was er hier gearbeitet und gewirkt hat; durch Visitationsreisen, Krankenbesuche u. dgl. war er so in Anspruch genommen, dass er fast Tag und Nacht nicht ans dem Wagen kam. Allgemein war das Vertrauen, das Ansehen, die Verehrung, die er genossen, daher auch allgemein die Trauer und die Betrübniss, als die Kunde verlautete, dass er bei der k. Regierung um Enthebung von seiner Stelle als Kreisphysikus nachgesucht habe, und dass dieses sein Gesuch, wiewohl „nur ungerne“ genehmiget worden sei.

Proske hatte nämlich als Arzt nicht bloss das leibliche, sondern mehr noch das geistige Elend der Menschen mit seinem Scharfblicke zu erkennen und zu durchschauen Gelegenheit gehabt, und es verlangte ihn, auch diesem abzuhelfen und abhelfen zu können; es tauchte in ihm der innigste Herzenswunsch der Jugend wieder auf, Priester werden zu wollen. Manchem seiner Freunde theilte er seine Absicht mit und erholte ihren Rath; besonders war es aber der fromme Bischof Sailer, an den er sich in dieser wichtigen Frage wendete: allein dieser tiefe Menschenkenner hielt seine Meinung zurück, theils weil es schwer hält, hier bei dem Wendepunkt des Lebens ein Ja oder Nein zu sprechen, theils weil er gar wohl erkannte, dass ein Mann solchen Herzens und solchen Charakters gleich verdienstlich auch im Interesse der leidenden Menschheit wirken könne. Doch des jungen Arztes Sehnsucht nach dem Heiligthume war nicht zu stillen; sie musste befriediget werden. Daher verliess er Alles, zog nach Regensburg, hörte dort gleich einem einfachen Studierenden die Vorlesungen der theologischen Section, und wurde nach erholter Erlaubniss von Seite des k. preussischen Ministeriums und seines Diöcesanbischofes, die er im Jahre 1825 erhielt, von Bischof Sailer am 11. April 1826 zum Priester geweiht. Am 24. April feierte er sein erstes heiliges Messopfer. Proske war nun mit dem trefflichen Diepenbrock Sailers Haus- und Tischgenosse, begleitete ihn auf allen seinen Reisen, und errettete ihn als erfahrner Arzt aus vielen schweren Krankheiten. Im Jahre 1827 wurde Dr. Proske als Chorvikar bei der alten Kapelle in Regensburg angestellt; doch konnte er diese Stelle nicht viel über ein Jahr bekleiden, da ihn eine langwierige Krankheit nöthigte, dieselbe niederzulegen. Das Schreiben, welches der damalige Stiftsdechant desshalb an ihn richtete, zeugt, wie sehr er sich in dieser kurzen Zeit die Liebe und das Zutrauen seiner Vorstände erworben hat. Als seine Gesundheit wieder hergestellt war, hielt er ein Jahr lang aushilfsweise die Congregationspredigten in der Dominikaner-Kirche mit dem gesegnetsten Erfolge, bis er im Jahre 1830 vom König Ludwig bei der Reorganisation des Collegiatstiftes zur alten Capelle als Canonikus bei diesem Stifte ernannt wurde, mit der Verbindlichkeit, die Funktion eines Domkapellmeisters unentgeldlich und ohne weitere Entschädigung zu übernehmen; denn König Ludwig hatte wohl die Talente bereits wahrgenommen, die hier vergraben lagen; er wusste dessen Kenntnisse und Streben wohl zu würdigen.

Niemand war mehr erfreut über diesen Auftrag, als Proske selber; denn das war das Feld, das er längst vom Unkraute zu reinigen, zu bearbeiten und mit edler Frucht zu bebauen wünschte, das der eigentliche Beruf, zu den ihn Gott bestimmt zu haben scheint, ein Restaurator der Kirchenmusik zu werden. Mit grosser Betrübniss hatte er wahrgenommen, wie diese einen ganz verweltlichten Charakter hatte, und dadurch das Haus des Herrn entweiht wurde. Doch stellten sich für jetzt der Uebernahme jener Stelle und der Ausführung seines Planes, die heilige und kirchliche Musik der grossen Meister des 15. und 16. Jahrhunderts wieder in die Kirche zurückzubringen, verschiedene Hindernisse entgegen. Besonders war es der Mangel an hinreichendem Materiale, da man die Werke dieser gottbegeisterten Sänger vergessen, zerstreut, oder in verschlossenen Bibliotheken vom Staube hatte bedecken lassen. Daher reifte in ihm alsbald der Plan, das Vaterland der besten Meister der kirchlichen Musik zu besuchen; nach Italien zog es ihn hin, und zunächst nach Rom, um dort in den verschiedenen Bibliotheken aus reinen und ungetrübten Quellen zu schöpfen. Vorher verfertigte er sich ein Verzeichniss der musikalischen Kunstschätze in den grösseren Bibliotheken Deutschlands, und am 9. August 1834 trat Proske seine Reise nach der Hauptstadt der Christenheit an. O wie sehnte er sich nach jenem Augenblicke, die heilige Stadt zu betreten, wie freute er sich auf die herrliche und reichliche Beute, die dort seine unermüdliche Hand für den Dienst seiner heiligen Kirche erobern würde! „0 edle Roma,“ schrieb er am Ziele seiner Reise beim Anblicke der heiligen Stadt auf ein Blättchen Papier, das man nach seinem Tode noch aufbewahrt fand, „o edle Roma, du Herrscherin des Erdkreises, aller Städte Erhabenste, geröthet vom rosenfarbenen Blute der Martyrer, mit dem weissen Lilienglanze der Jungfrauen geschmückt: wir begrüssen dich, wir preisen dich, sei gegrüsst für alle Ewigkeit.“

Durch verschiedene Empfehlungen, besonders aber durch seine eigene gründliche, wissenschaftliche und musikalische Bildung fand er bald Zutritt zu allen Bibliotheken Roms, und stand mit dem Kapellmeister der Sixtina, Baini, dem damaligen Rektor der Propaganda, jetzigen Cardinal Reisach, und überhaupt mit allen Notabilitäten der Wissenschaft und Kunst in freundschaftlichster Verbindung. Ueber sein Schaffen und Wirken in Rom, in Neapel, in Assisi möge hier angeführt werden, was er nach seiner Rückkehr an einen seiner Freunde, der gleiches Ziel mit ihm anstrebte, geschrieben hat.

„In den zwanzig Monaten meines Aufenthaltes jenseits der Alpen habe ich keine Stunde dieses theuere, heilige Kunstgebiet verlassen, und tausend Anlässe gefunden, an den unversiegbaren Quellen des Schönen, den gekannten sowohl, wie noch vielmehr den ungekannten und ungeahnten, den Geist zu erheben. Wie reich ist doch dieses Land an Denkmalen unserer Kunst, aber wie sehr verschwindet diese Fülle des Schönen gegen den geistigen Gehalt, welcher die Kunstgebilde der italischen Vorzeit in so hohem Grade auszeichnet. Leben und Genius sind diesen Werken in einer Weise eingeprägt, dass das Gemüth weniger als bei Werken anderer Nationen durch die Fesseln und Mittel der Kunst von der Aufnahme des Geistigen abgezogen wird. Wohl gehören diese Schöpfungen einer klassischen Vergangenheit an, und das angeborne Schönheits- und Wahrheitsgefühl dieser hochbegabten Nation findet sich in den Leistungen der Gegenwart kaum noch im mattesten Abdrucke; reine Kunstbegeisterung scheint, wo nicht für immer, doch für lange hin erloschen zu sein. Besitzt dieses altehrwürdige Vaterland der Kunst auch noch Männer, wie S. Mayr (ein Deutscher) in Bergamo, Baini in Rom, Zingarelli und Manzaro in Neapel, so sind diese letzten erlöschenden Sterne die lebendigsten Bekenner der Verirrung und Ohnmacht unserer Zeit, hindeutend auf die unvergänglichen Vorbilder einer grösseren Vergangenheit. Dem eifrigen Musikforscher und Sammler in Italien kann sonach die Wahl zwischen Jetzt und Vormals nicht schwer werden, er findet Leben bei den Todten, und Tod bei den Lebenden; schwieriger dagegen mag die Lösung des dringenden Bedürfnisses sein, überall aus ächten Quellen zu schöpfen, da diese im Ganzen noch wenig benutzt, theilweise unbekannt und unzugänglich geblieben sind. . . . Die Sammler und Antiquare haben freilich zu allen Zeiten, oft nur angeblich Aechtes und Vollständiges in moderner Notation zum Besten gegeben; aber wie verschwindet dieses Wenige im Verhältniss zu dem reichen Vermächtnisse, welches das tausendfältige Schaffen des Genius in glücklichen Tagen für uns hinterlassen hat. Der edelste Theil dieses Nachlasses besteht in Manuscripten, deren Inhalt grösstentheils das ausschliessende, streng verwahrte Eigenthum der öffentlichen oder Privat-Sammlungen geblieben ist. Die edirten Werke sind nicht weniger höchst selten geworden. Wie viele dieser unsterblichen Werke sind bereits ein Opfer der Zeit geworden, und wie viele, von deren Dasein seit ihrem Entstehen kaum eine Stimme Meldung gethan, zerfallen beim Versuche ihrer Rettung in Staub, sobald die morschen Bände geöffnet werden. Da eine gründliche Kenntniss jener Kunstreste nicht anders als durch unmittelbare Uebertragung aus den Quellen, eine klare Beurtheilung der vorzüglichsten Meister nicht anders als durch eine reichhaltige möglichst vollständige Aufstellung ihrer Werke, und eine Einsicht in den Entwicklungsgang der Kunst nicht anders als durch Prüfung des epochenmässig Geordneten möglich wird: so ergriff ich überall die geeigneten Mittel, diesen Plan innerhalb der durch Zeit und Ort gesetzten Grenzen gewissermassen zur Ausführung zu bringen.

Mit Rom machte ich den Anfang. Während der oben angedeuteten Vorarbeiten schon entdeckte ich, dass unter allen Musikarchiven Roms keines durch Auswahl der genialsten Werke aus dem goldenen Zeitalter der römischen Schule so ausgezeichnet sei, als die Bibliothek des Herzogs Johann Angelus von Altemps, dessen Kapelle Palestrina gründete, und zugleich zu jener auserwählten Musiksammlung den Grund legte, welche unter seinen Nachfolgern Anerio, Giovannelli und Catalani fortgesetzt und mit dem Jahre 1620 geschlossen wurde. Hierüber enthält ein von mir im Collegio Romano aufgefundenes General-Repertorium, das Baini übersehen, und welches auch bei keinem mir bekannten Literaten angeführt ist, authentische Nachweisung. Dieses Verzeichniss, schon an sich der wichtigste Beitrag zur Literatur der Kunst in jener merkwürdigen Epoche, wies mir zunächst einen reichen Materialienschatz zur Arbeit an. Leider wurde nun das Wiederauffinden des ehemals Vereinten höchst mühsam, denn die auserlesene Altempsiana, welche jetzt noch in ihren Resten die höchste Zierde der Vaticana ausmacht, ist so vielen Wechselfällen des Besitzes ausgesetzt gewesen, dass die getheilten und zerstreuten Bestandtheile derselben äusserst sorgfältig an den verschiedenen Orten zusammengelesen werden mussten. Eine vollständige Wiederentdeckung der Altempsiana war mir unmöglich, aber zugleich höchst tröstlich, nur solche edirte Werke oder solche Handschriften zu vermissen, welche dieser Bibliothek nicht ausschliessend angehörten, und von andern Seiten her erlangt werden konnten, dagegen alle Codices aufzufinden, worin die Opera inedita et unica enthalten sind. So war ich nun im Stande, die ganze Altempsische Musiksammlung in unsere Partiturschrift zu übertragen, und die grösstentheils schadhaften und bald dem Untergange nahen Original-Manuscripte in vollständiger correkter Umschrift zu retten. In diesem Geschäfte, sowie in verschiedenen Quellenarbeiten in Rom und anderwärts leistete mir der Fleiss des hiesigen Domorganisten Joseph Hanisch treue Mithilfe.

(Ueberwältiget und fast erdrückt von dem massenhaften Materiale sah Proske wohl ein, dass die anderthalbjährige Reiselicenz nicht ausreiche, den Stoff zu bewältigen; desshalb liess er Herrn Hanisch aus Regensburg nachkommen, um in ihm eine Unterstützung in seinen Arbeiten zu haben.)

Die edelmüthige, ja fast hingebende Unterstützung der höchsten Behörden Roms setzte mich in die Lage, noch andere Bibliotheken und Archive zu benutzen, so dass ich aus der päpstlichen Kapelle, aus den Kirchenarchiven von S. Peter, Lateran, St. Maria Maggiore, St. Maria in Vallicella, S. Giacomo du'Spagnuoli de Propaganda fide etc., aus der Bibliotheca Vaticana, Bibliotheca Collegii Romani, B. Barberina, B. Angelica etc. sehr viel des Auserlesensten und meinem Plane Entsprechenden erwerben konnte.

Auch in Neapel wurden mir die vorzüglichsten Archive geöffnet, so dass ich aus den älteren und späteren Epochen der Neapolitanischen Schule sehr vieles Unbekannte erlangen, und sehr viel Bekanntes aus den Quellen rektificiren konnte. Denn es will erfahren sein, wie sehr das auf merkantilem Wege unter der Firma römischer oder neapolitanischer Meister gangbar Gewordene einer quellenmässigen Sichtung bedarf.

Als einen wesentlichen Bestandtheil meiner Sammlung hebe ich hervor die herrlichen Werke, welche ich zu Assisi in dem vorher nie einem Fremden geöffneten und von Einheimischen unbenützten Musikarchive des Sagro Convento vorfand, und während meines zweimonatlichen Aufenthaltes mit meinem Begleiter benutzte. Ausser dem reichen Schatze an alter Musik, womit dieses Archiv besser ausgestattet ist, als irgend eines in Italien, und wo ich z. B. manches authentische Werk Palestrina's fand, was in Rom nicht vorhanden, noch von Baini angeführt ist, (wie denn im Allgemeinen trotz der diplomatischen Arbeit Baini's die Akten über das Leben und die Werke Palestrina's nicht für geschlossen anzusehen sind,) werden daselbst zahlreiche Originalwerke der grossen Meister aus dem Minoritenorden, dem ausser Martini, Valotti, Mattei, Zuccari, Paolucci, so viele der verdienstvollsten Musiker angehören, deren Werke und Namen kaum genannt und bekannt sind, aufbewahrt, und wovon ich das Bedeutsamste copirt habe. Ueberdiess versäumte ich an gedachten und anderen Orten Italiens keine Gelegenheit, sowohl Original-Handschriften, als Editionen praktischer und theoretischer Werke zu acquiriren, so zwar dass meine ganze Sammlung theils unmittelbare Quellen in sich fasst, theils aus den ächtesten Quellen gezogen ist.“

So weit Proske selbst über den Erfolg seiner Reise nach Italien. Allein mit dieser reichen Ausbeute noch nicht zufrieden, wollte er auch das Vaterland anderer Meister noch aufsuchen, um auch dort aus ächten Quellen zu schöpfen, und seinen musikalischen Schatz zu bereichern. Zunächst war es Spanien, wo er eine reiche Fundgrube für seine Zwecke zu entdecken hoffte, wo manches goldene Vliess für die heilige Tonkunst zu holen sein möchte. Desshalb wollte er von Italien aus zu Schiffe gleich in das Vaterland des genialen Vittoria; denn die Reise zu Schiff wäre leicht, von Rom aus hätte er viele Empfehlungen und Anweisungen erhalten, der Zutritt in die dortigen Archive wäre von der damaligen liberalen Regierung wahrscheinlich leicht zu erlangen gewesen, da dieselbe auf dergleichen liturgische Schätze kein besonderes Gewicht legte, und dann war es gerathen, diese Reise nicht aufzuschieben, da man nicht wusste, welcher Untergang für die Denkmale der Kunst und Literatur in jenem bestürmten Lande drohe. Allein für den Augenblick scheiterte sein Plan; denn seine Kasse war mehr als erschöpft; wenn man bedenkt, dass Proske in Rom mit seinem Begleiter, den er ebenfalls auf seine eigenen Kosten unterhielt, bei einem Einkommen von 800 Gulden leben musste, dabei sein Hauswesen in Regensburg fortführen liess, ausserdem so viele Quellenwerke ankaufte, so ist es leicht erklärlich, dass er sich nicht noch neue Lasten aufbürden konnte; desshalb kehrte er in seine Heimath zurück. Nochmal tauchte dieser Plan im Jahre 1836 auf; allein König Ludwig gewährte ihm diese Reise nach Spanien nicht, da er befürchtete, der von ihm so hoch geschätzte Proske möchte wegen der dort herrschenden kriegerischen Unruhen nicht wieder zurückkehren. Desshalb sandte Letzterer den Antiquar Villfort dahin, der ihm auch eine ziemlich reiche Ausbeute zurückbrachte.

Nun ging Proske daran, die Gesammtwerke der besten Meister in Partitur zu bringen, um aus eigener Anschauung und Prüfung ihren Geist kennen zu lernen, eine Arbeit, die seine ganze Thatkraft und Zeit viele Jahre hindurch in Anspruch nahm. Das ist auch, abgesehen davon, dass sich viele Unica vorfinden, neben ihrer relativen Vollständigkeit einer der hauptsächlichsten Vorzüge der Proske'schen Bibliothek, dass die Partituren von seiner eigenen Hand gefertiget sind, und zwar mit einer Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit, die fast an das Pedantische grenzt; allein gerade diess war erforderlich, wollte er der musikalischen Welt etwas Authentisches bieten; und dazu fand sich bald Gelegenheit - erst für engere Kreise, dann aber für die allgemeine Publicität.

Proske sammelte nach seiner Rückkehr aus Rom mehrere Sänger und Dilettanten um sich in seinem Hause, und dort wurden einzelne Stücke, oder auch zusammenhängende Werke alter Meister eingeübt, die dann bisweilen beim öffentlichen Gottesdienste unter der Direction des Domorganisten Hanisch in der alten Kapelle zur Aufführung kamen. Allein die Heroen kirchlicher Musik erfordern den ganzen Mann, die Kräfte des Dirigenten waren zu sehr zersplittert, da dieser auch den Domchor zu besorgen hatte, und die Unmöglichkeit, für die Dauer die Leitung zweier Musikchöre von einer einzigen Person fortgeführt zu sehen, war Ursache, dass man darauf Bedacht nehmen musste, für die alte Kapelle einen eigenen Chorregenten anzustellen. Und Proske fand den rechten Mann dazu in der Person des damaligen fürstlich Oettingen-Spielberg'schen Chorregenten Johann Georg Mettenleiter; er verstand Proske ganz, und gab sich der heiligen Musik mit solcher Liebe und solchem Eifer hin, dass alle Schwierigkeiten und alle Hindernisse weichen mussten. Bald war in dieser Kirche die Bahn gebrochen; die Einführung ächter Kirchenmusik war dort gesichert; und es folgten, begeistert von der herrlichen Wirkung und dem himmlischen Geiste, der darin herrschte, auch andere Chor-Dirigenten nach.

Nachdem nun die Möglichkeit der Durchführung praktisch erprobt war, dachte Proske daran, die Schätze seiner Sammlung zum Gemeingute zu machen, und darin wurde er bestärkt durch einen Auftrag des frommen, höchstseligen Bischofes Valentin von Regensburg, „eine Sammlung von ächter Kirchenmusik zum Gebrauche und für die Bedürfnisse des ganzen Kirchen-Jahres herauszugeben.“ Ohne Säumen ging er an das grosse und schwierige Werk, sichtete, verglich, und suchte so von dem Guten das Beste, von dem Brauchbaren das Praktischeste zu bieten, und auf diese Weise entstand die »Musica divina« und der »Novus Selectus“, ein monumentales Denkmal der Kirche, für die sie geschaffen, der Meister, von denen sie geschrieben, und des Mannes, von dem sie herausgegeben worden. Welche Gelehrsamkeit, welche Ausdauer, welchen Scharfsinn diese aus Quellen, Manuscripten etc. hergestellte, vollkommen authentische Ausgabe erheischte, ist für den Kunstgelehrten, und selbst unter diesen nur den Wenigen ganz begreiflich, welche in die tiefsten Tiefen dieses wegen der unbegreiflichen Schwierigkeiten nur höchst selten befahrenen Schachtes eingedrungen sind. Für diese seine Lebensaufgabe nun, wenn man so sagen darf, lebte und dachte er, von ihrem gewichtigen und kostbaren Inhalte sprach er gerne, und kam in feurige Begeisterung, wenn er von einem zweiten und dritten Jahrgange redete, wo er der Beschränkung auf den vierstimmigen Satz enthoben, nach Belieben in die unerschöpfliche Fundgrube seiner Bibliothek greifen und die Perlen derselben den Freunden heiliger Musik darbieten könnte. Leider sollte ihm diese Freude, diese Wonne nicht mehr gegönnt sein; diese Arbeit Anderen überlassend, ging er in's bessere Jenseits, um dort einzustimmen in den tausendchörigen Jubelgesang der himmlischen Schaaren und der heiligen Sänger der Kirche.

Nachdem Proske schon früher einer äusserst gefährlichen und schmerzlichen Operation sich unterzogen hatte, stellte sich in seinem letzten Lebensjahre, wie er zwei Tage vor seinem Tode selbst noch an einen seiner Verwandten schrieb, „die Entwicklung eines tief verborgenen Grundübels ein, das sich in astmathischen Anfällen kund gibt, wogegen alle ärztliche Hilfe unwirksam bleibt, indem die Genesis der Krankheit bisher unenthüllt geblieben. Der Verdacht eines organischen Herzleidens ist durch alle hierauf gerichteten Untersuchungen keineswegs constatirt, auch lässt sich nicht enträthseln, welche materielle Dyskrasie den gedachten Anfällen zu Grunde liegen dürfte.“ Indess zeigte sich bei der Sektion des Leichnames denn doch, dass die Krankheit von einem Herzleiden herrührte. Jammervoll war es, ihn bei solchen Anfällen zu sehen, wie er unter den grössten Schmerzen und Furcht vor Erstickung um Hilfe rief, und zu seinem Gotte um Erbarmen flehte, bis oft erst nach vielen Stunden eine geringe Erleichterung eintrat.

So über ein Jahr lang einen ungewissen, aber doch plötzlichen Tod vor Augen habend, arbeitete er an der Herstellung von Partituren bis einige Stunden vor seinem Tode, wo ihn eine Messe von Palestrina beschäftigte. Noch an seinem Todestage übergab er dem Schreiber dieser biographischen Scizze die herrliche und edle Messe Lauda Sion vom obengenannten Meister, und redete bei dieser Gelegenheit viel von seiner Gebrechlichkeit und seinem nahen Tode; doch ahnte er selber nicht, dass dieser bereits vor der Thüre stand. Am 20. Dezember 1861 stellten sich Abends, wie sonst sehr häufig, seine astmathischen Anfälle ein; allein als erfahrener Arzt fühlte er eine auffallende Veränderung in sich vorgehen, und äusserte den Umstehenden gegenüber, es werde eine Lungenlähmung eintreten. Und so war es auch; in aller Eile wurde ein Priester herbeigeholt, der ihm die heiligen Sterbsakramente reichte, dem er dann noch dankte für den erwiesenen Liebesdienst, und wenige Augenblicke darauf war Proske eine - Leiche. Es ist gewiss keine hohle Redensart, zu behaupten, dass der Verlust dieses Mannes, zumal für die musikalische Welt, ein unersetzlicher sei. Seine theoretischen und praktischen Kenntnisse in dieser Beziehung verschafften ihm einen Namen, der noch weit über den Grenzen seines Vaterlandes mit Achtung und Liebe genannt wird. Dass einem Manne, wie ihm, auch das Gebiet der neuen Tonwelt in Theorie und Praxis völlig erschlossen war, braucht kaum bemerkt zu werden; er studierte die Partituren aller Händel‘schen, Bach'-schen etc. Oratorien, Beethoven, Mozart, Mendelssohn u. dergl. waren ihm theuere Meister; Bach'sche Fugen spielte er sehr gerne; doch war er ein entschiedener Gegner der neuesten Richtung der Musik.

Welche Dienste er als Canonicus Senior seinem Stifte geleistet, wie viele Schmerzen er als kluger Arzt gelindert, und zwar in der uneigennützigsten Weise, wie viele Thränen er als edelmüthigster Wohlthäter getrocknet, wie viele Aufschlüsse er als gründlicher Gelehrter gegeben, wie viele Herzen er als theilnehmender Freund gewonnen, das mag im Buche der Vergeltung eingeschrieben sein; er schwieg davon und war trotz seiner ausgedehnten Wissenschaft ein anspruchsloser Mann. Manche ehrenvolle Stellung stand ihm offen, mancher Ruf in eine grössere Stadt, auf eine ansehnliche Stelle war an ihn ergangen, allein seine Bescheidenheit wies selbe zurück; in seinem Amte konnte er die Sehnsucht seines Geistes befriedigen, konnte die Codices der kirchlichen Musik durchforschen, konnte verborgen und zurückgezogen leben, und das wollte er. Dessungeachtet wusste man ihn aber auch in seiner Verborgenheit zu finden; von Bischöfen und Ordinariaten, von einzelnen Gelehrten und ganzen Vereinen gingen Anfragen und Gesuche an ihn ein, und überall ertheilte er mit der grössten Bereitwilligkeit und der gründlichsten Sachkenntniss Rath und Bescheid; mancher Musikdirektor kam von weiter Ferne an seine Thüre, um in kurzer Besprechung oder bei öfteren Besuchen von ihm zu lernen, und keiner ging unbefriediget von ihm hinweg; wer ihn kennen gelernt, seine Freundlichkeit, seine Herablassung wahrgenommen, wird ihn nie mehr vergessen können.

Proske's Wirksamkeit fand in den letzten Jahren seines Lebens auch noch öffentliche Anerkennung; denn der hochwürdigste, für alles Gute und Edle begeisterte Bischof Ignatius von Regensburg ernannte ihn am 1. Januar 1859 zum bischöflich geistlichen Rathe und ausserordentlichen Mitgliede des Ordinariats „in Anbetracht seiner ausgezeichneten Eigenschaften und Verdienste, namentlich aber seiner tiefen und ausgebreiteten Wissenschaft in Bezug auf die kirchliche Musik, sowie seiner unermüdeten Thätigkeit zur Förderung und Hebung derselben“ und im folgenden Jahre erhielt er eben desshalb von Seiner Majestät König Maximilian von Bayern das Ritterkreuz I. Klasse des Verdienstordens vom heiligen Michael.

Seiner Uneigennützigkeit setzte aber Proske die Krone auf, indem er dafür sorgte, dass all' sein Sammeln und Mühen nicht vergeblich wäre, und in tausend Hände käme, was er aus allen Richtungen her acquirirt hatte. Desshalb hatte er in einer von ihm bereits früher gefertigten letztwilligen Verfügung die Bestimmung getroffen, dass seine ganze musikalische Bibliothek nach seinem Tode gewissermassen als Eigenthum der Diöcese an den bischöflichen Stuhl und das hiesige Domkapitel übergehen solle, mit dem Wunsche, dass Jeder, der nur wolle, von derselben Gebrauch machen könne. Damit hat er sich einen Denkstein gesetzt, der mehr als ein Denkmal von Stein und Erz allen kommenden Zeiten verkünden wird, was er während seines vielbewegten Lebens angestrebt und grossentheils noch mit eigenen Augen verwirklichet gesehen. Nicht minder aber verdienen auch alle seine erbberechtigten Verwandten eine rühmende Erwähnung, da sie in Anerkennung des kostbaren Schatzes, der in dieser Bibliothek enthalten sei, und beseelt von dem Wunsche, dass erhalten bliebe, was Proske gesammelt hat, in der bereitwilligsten und uneigennützigsten Weise auf alle Erbansprüche Verzicht leisteten.

Carl Proske war Doctor Medicinae, bischöflich geistlicher Rath, ausserordentliches Mitglied des bischöflichen Ordinariats, Canonicus Senior am Collegiatstifte U. L. Frau zur alten Kapelle, Pfarrvikar von St. Kassian, Ritter des Verdienstordens vom heiligen Michael, Inhaber des preussischen Armeedenkzeichens von 1813, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften und Vereine etc.

Was Proske am Grabe des seligen Mettenleiter gesprochen, das gilt wohl von ihm selber auch, und in einem noch höheren Grade: Er setzte alle Kräfte des Geistes und Wirkens daran, die im Laufe der Zeiten vom Heiligthum des Gottesdienstes gewichene reine Kirchen-Musik wieder zu ihrer Bestimmung zurückzuführen, welches ihm durch Wort und That in solchem Grade gelungen ist, dass er mehr denn jeder Andere der Hauptvorkämpfer und Regenerator des Kirchengesanges genannt zu werden verdient. Wenn ihn die Kirche selbst als solchen betrauert, so sind gewiss die Klagethränen seiner Freunde um ihn gerehtfertiget. Er ruhe im Frieden, und gesegnet bleibe sein Andenken auf Erden! Gesegnet sei uns das Andenken an seine Werke, indem wir seines Wirkens aufrichtig eingedenk bleiben, damit die Saat, die er treulich ausgestreut, nicht ersticke, sondern noch über seinem Grabe zu geheiligter Frucht emporwachse! Geehrt und gesegnet sei uns das Andenken an die Gesinnung, die ganze innere Lauterkeit des Verewigten, an seine Treue und Standhaftigkeit im Leben und Sterben! Heil und Frieden dem Vollendeten in der Ewigkeit; Heil und Segen seinem Andenken in unsern Herzen; Preis und Anbetung dem dreieinigen Gotte, der seinen treuen Diener, wie wir hoffen, in die ewige Glorie aufgenommen, und mit der Krone der Gerechtigkeit verherrlichet hat!