Passion nach dem Evangelisten Johannes (Christoph Demantius)

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  • (Posted 2019-09-22)  CPDL #55396:       
Editor: Sabine Cassola (submitted 2019-09-22).   Score information: A4, 49 pages, 1.38 MB   Copyright: CPDL
Edition notes: Full score plus parts.

General Information

Title: Passion nach dem Evangelisten Johannes
Composer: Christoph Demantius
Lyricist:

Number of voices: 6vv   Voicing: SSAATB
Genre: SacredPassion

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1631
    2nd published: 1934 in Das Chorwerk, no. 27.1
Description: 

External websites:

Original text and translations

German.png German text

1. Höret das Leiden, höret das Leiden unsers Jesu Christi aus dem Evangelisten Johanne.

Jesus ging über den Bach Kidron, da war ein Garten, darein ging Jesus und seine Jünger.
Da nun Judas zu sich hatte genommen die Schar der Hohenpriester, kommt er dahin mit Fackeln und mit Waffen.

Jesus aber ging hinaus und sprach zu ihnen: Wen suchet ihr?
Sie antworten ihm: Jesum von Nazareth.

Jesus spricht zu ihnen: Da wichen sie zurück und fielen zu Boden.
Jesus sprach zu ihnen: Suchet ihr denn mich, so lasset diese gehen.

Da nahmen sie Jesum und bunden ihn und führeten ihn aufs erste zu Hannas, danach zu Kaiphas,
der den Juden riet, es wäre gut, daß ein Mensch stürbe für das Volk.

Simon Petrus aber folgete Jesu nach, und als er in des Hohenpriesters Palast kommt,
spricht eine Magd zu ihm: Bist du nicht auch dieses Menschen Jünger einer?

Er sprach: Ich bin's nicht, ich bin's nicht.

Der Hohepriester aber fraget Jesum um seine Jünger und um seine Lehre.

Jesus antwortet ihm: Ich habe frei öffentlich geredt vor der Welt und habe nichts im Verborgen geredt. Was fragest du mich darum?

Als er solches redet, gab der Diener Jesus einen Backenstreich und sprach: Sollst du dem Hohenpriester also antworten?
Jesus antwortet: Habe ich übel geredt, so beweise es. Habe ich aber recht geredt, warum schlägst du mich?

2. Da führeten sie Jesum gebunden vor Kaipha vor das Richthaus.
Und Pilatus ging zu ihnen heraus und sprach:
Was bringet ihr für Klage wider diesen Menschen?
Sie sprachen: Wäre dieser nicht ein Übeltäter, wir hätten dir ihn nicht überantwortet.

Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmet ihr ihn hin und richtet ihn nach eurem Gesetze.

Die Juden sprachen: Wir dürfen niemand töten.
Pilatus ging wieder in das Richthaus und rief Jesu: Bist du der Juden König?
Jesus antwortet: Mein Reich ist nicht von dieser Welt.
Pilatus spricht zu ihm: So bist du dennoch ein König?
Jesus antwortet: Du sagest's ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt kommen, daß ich die Wahrheit zeugen soll.
Spricht Pilatus zu ihm: Was ist Wahrheit?
Darnach spricht er zu den Jüden: Ich finde keine Schuld an ihm,
wollt ihr nun, dass ich euch der Jüden König losgebe?

Da schrieen sie allesamt: nicht diesen, sondern Barrabam!

Da nahm Pilatus Jesum und geisselt ihn, und die Kriegsknechte flochten eine Krone von Dornen und setzten sie auf sein Haupt und legeten ihm ein Purpurkleid an und sprachen:
Sei gegrüsset, lieber Jüdenkönig! Und gaben ihm Backenstreiche.

Pilatus führet ihn heraus und sprach: Siehe welch ein Mensch!
Die Hohenpriester und Diener schrieen: Kreuzige ihn!
Wir haben ein Gesetze, nachdem soll er sterben, denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht,
und lässest du diesen los, so bist du des Kaisers Freund nicht.

Da Pilatus das höret, führet er Jesum heraus und spricht zu den Jüden: Sehet, das ist euer König!
Sie schrieen aber: Weg mit dem, kreuzige ihn!

Spricht Pilatus zu ihnen: Soll ich euern König kreuzigen?
Die Hohenpriester antworten: Wir haben keinen König denn den Kaiser.

3. Pilatus überantwortet Jesum, dass er gekreuziget würde.
Die Jüden aber nahmen Jesum und führeten ihn hin. Und er trug sein Kreuze und ging hinaus zur Stätte, die da heißet Schädelstätt.
All da kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesum aber mitten inne.
Und Pilatus schrieb eine Überschrift auf sein Kreuze: Jesus von Nazareth, der Jüden König.

Und die Kriegsknechte nahmen seine Kleider und machten vier Teil, dazu auch den Rock, auf dass erfüllet würde die Schrift: „Sie haben meine Kleider unter sich geteilet, und über meinen Rock das Los geworfen.“

Es stund aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und der Jünger, den er lieb hatte.
Und Jesus sprach zu seiner Mutter: Weib, siehe, das ist dein Sohn!
Darnach zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter.
Als nun Jesus wußte, dass alles vollbracht ward,
spricht er: Mich dürstet.
Und sie fülleten einen Schwamm mit Essig und Ysopen und hielten ihm dar zum Munde.
Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht,
und neiget das Haupt und verschied.

Die Kriegsknechte aber, als sie zu Jesu kamen und sahen, daß er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht, sondern der Kriegsknechte einer öffnete seine Seite mit einem Speer, und alsobald ging Blut und Wasser heraus.

Denn solches ist geschehen, daß die Schrift erfüllet würde:
„Ihr sollt ihm kein Bein zerbrechen“.
Und eine andre Schrift: „Sie werden sehen, in welchen sie gestochen haben.“
Und der das gesehen hat, der hat es bezeuget, und sein Zeugnis ist wahr,
und er weiss, dass er die Wahrheit saget,
auf daß ihr auch gläubet.
Wir gläuben, lieber Herr, mehre unsern Glauben.
Amen.