Erhör mein Gbet, du treuer Gott, SWV 152 (Heinrich Schütz): Difference between revisions
m (Text replacement - ".}}\n" to "}} ") |
(→Original text and translations: added full set of verses) |
||
Line 22: | Line 22: | ||
==Original text and translations== | ==Original text and translations== | ||
{{LinkText|Psalm 55}} | {{LinkText|Psalm 55}} | ||
{{top}} | |||
{{Text|German| | {{Text|German| | ||
{{Vs|1}} Erhör mein | ''Modernized spelling:'' | ||
ich klag, ich heul, merk auf mein Not, zaghaft vor dir ich stehe, | {{Vs|1}} Erhör mein G'bet, du treuer Gott, | ||
der Gottlos tut mir großen Drang, des Feindes Tück macht mir sehr bang, | wend dich nicht von meim Flehen, | ||
ich klag, ich heul, merk auf mein Not, | |||
zaghaft vor dir ich stehe, | |||
der Gottlos tut mir großen Drang, | |||
des Feindes Tück macht mir sehr bang, | |||
beschweret mich mit Lügen. | beschweret mich mit Lügen. | ||
{{Vs|2}} Mein Herz im Leib sich ängst und quält, in Todesfurcht ich schwebe, | {{Vs|2}} Mein Herz im Leib sich ängst und quält, | ||
Schrecken und Zittern mich anfällt, Grausen hat mich umgeben, | in Todesfurcht ich schwebe, | ||
groß Finsternis bedecket mich, mein Herzeleid das mehret sich, | Schrecken und Zittern mich anfällt, | ||
Grausen<sup>*)</sup> hat mich umgeben, | |||
groß Finsternis bedecket mich, | |||
mein Herzeleid das mehret sich, | |||
wo soll ich mich hinkehren? | wo soll ich mich hinkehren? | ||
{{Vs|3}} Ach, | {{Vs|3}} Ach, dass ich mich ergeben könnt, | ||
wie ein Täublein wollt ich geschwind hinfliehen, da ich bliebe, | dem Unglück zu entfliehen, | ||
ich wollt eilen, daß ich entrinn, vor Sturm und Wetterungestüm | wie ein Täublein wollt ich geschwind | ||
hinfliehen, da ich bliebe, | |||
ich wollt eilen, daß ich entrinn, | |||
vor Sturm und Wetterungestüm | |||
mich sichern in der Wüsten. | mich sichern in der Wüsten. | ||
{{Vs| | {{Vs|4}} Herr, mach uneins ihr falsche Zung, | ||
Laß dein Zorn sie verschlingen, | |||
Frevel, Gewalt und Lästerung | |||
Regiert in allen Dingen | |||
Ohn Unterlaß in ihrer Stadt, | |||
Tut lügen, trügen, großen Schad, | |||
Man hörts in allen Gassen. | |||
{{Vs|5}} Wenn doch mein Feind mich schänden tät | |||
Und mich mein Hasser pochet, | |||
Viel eh ich solchs verschmerzet hätt | |||
Und mich für ihm verkrochen; | |||
So tust du's, mein verwandter Freund, | |||
Mein Gsell, die wir beisammen seind | |||
So lang in Gottes Hause. | |||
{{Vs|6}} Der Tod komm plötzlich über sie | |||
Und stürz sie in die Höllen, | |||
Es ist doch nur Frevel und Müh | |||
Bei den gottlosen Gsellen, | |||
Ich aber will Gott rufen an | |||
Und mein Vertrauen zu ihm han, | |||
Der Herr wird mir wohl helfen.}} | |||
{{mdl|4}}<br> | |||
{{Text|Simple| | |||
{{Vs|7}} Wenn ich heul und klag früh und spat, | |||
Wird er mein Stimm erhören, | |||
Mein Seel erlösen in Genad, | |||
Mir g'wünschte Ruh bescheren, | |||
Viel ist der Feinde wider mich, | |||
Mein Trost ist, Gott bleibt ewiglich, | |||
Der mir hilft und sie plaget. | |||
{{Vs|8}} Doch ist bei Ihnen alls verlorn, | |||
Gottsfurcht han sie vergessen, | |||
Sie bleiben nochmal wie zuvorn, | |||
Halten sich hoch vermessen, | |||
Den Bund entheilgen sie allzeit, | |||
Und legen Hand an friedsam Leut, | |||
Verfolgen den Gerechten. | |||
{{Vs|9}} Glätter denn Butter ist ihr Mund, | |||
Reden aus falscher Seele, | |||
Ihr gute Wort zu aller Stund | |||
Gelinder sind denn Öle, | |||
Ihr Herz dabei ist voller Mord, | |||
Verletzen durch ihr falsche Wort, | |||
Wie durch mördliche Schwerter. | |||
{{Vs|10}} Dein Anliegen wirf allzumal | |||
Getrost auf Gott den Herren, | |||
Er wird dich recht versorgen wohl | |||
Und allezeit ernähren, | |||
Wer auf Gott setzt sein Zuversicht, | |||
Den wird der treue Vater nicht | |||
Ewig in Unruh lassen. | |||
{{Vs|11}} Die falsche, blutgierige Rott | |||
Und all gottlose Buben | |||
Wirst du stürzen, gerechter Gott, | |||
Hinunter in die Gruben, | |||
Plötzlich dein Macht sie niederstürzt, | |||
Ihr Leben wird die Hälft verkürzt, | |||
Auf dich, mein Gott, ich traue.}} | |||
{{mdl|4}} | |||
{{Text|German| | |||
''Original spelling:'' | |||
{{Vs|1}} Erhör mein Gbet, du treuer Gott/ | |||
Wend dich nicht von meim Flehen | |||
Ich klag ich heul merck auff mein Noth/ | |||
Zaghafft vor dir ich stehe/ | |||
Der Gottloß thut mir grossen Drang/ | |||
Des Feindes Tück macht mir sehr bang, | |||
Beschweret mich mit Lügen. | |||
{{Vs|2}} Mein Herz im Leib sich ängst und quelt/ | |||
In Todesfurcht ich schwebe/ | |||
Schrecken und Zittern mich anfellt/ | |||
Grausen hat mich umbgeben/ | |||
Groß Finsternis bedecket mich/ | |||
Mein Hertzeleid das mehret sich/ | |||
Wo sol ich mich hinkehren? | |||
{{Vs|3}} Ach daß ich mich erheben künnt/ | |||
Dem Unglück zu entfliehen/ | |||
Wie ein Täublein wolt ich geschwind | |||
Hinfliehen, da ich bliebe/ | |||
Ich wolt eilen/ daß ich entrinn, | |||
Fürm Sturm und Wetterungestüm | |||
Mich sichern in der Wüsten. | |||
{{Vs|4}} HErr mach uneins ihr falsche Zung/ | |||
Las dein Zorn sie verschlingen/ | |||
Frevel/ Gewalt und Lesterung | |||
Regirt in allen Dingen/ | |||
Ohn Unterlaß in ihrer Stadt/ | |||
Thut lügen/ triegen grossen Schad/ | |||
Man hörts in allen Gassen. | |||
{{Vs|5}} Wenn doch mein Feind mich schänden thet/ | |||
Und mich mein Hasser pochet/ | |||
Viel eh ich solchs verschmertzet het/ | |||
Und mich für ihm verkrochen: | |||
So thustus mein verwandter Freund/ | |||
Mein Gsell/ die wir beysammen seynd | |||
So lang in Gottes Hause. | |||
{{Vs|6}} Der Tod kom plötzlich uber sie/ | |||
Und stürtz sie in die Hellen/ | |||
Es ist doch nur Frevel und Müh | |||
Bey den gottlosen Gsellen. | |||
Ich aber will Gott ruffen an/ | |||
Und mein Vertrawen zu ihm han/ | |||
Der HErr wird mir wohl helffen.}} | |||
{{mdl|4}}<br> | |||
{{Text|Simple| | |||
{{Vs|7}} Wenn ich heul und klag frü und spat/ | |||
Wird er mein Stimm erhören/ | |||
Mein Seel erlösen in Genad/ | |||
Mir gwünschte Ruh bescheren. | |||
Viel ist der Feinde wieder mich/ | |||
Mein Trost ist/ Gott bleibt ewiglich/ | |||
Der mir hilfft und sie plaget. | |||
{{Vs|8}} Doch ist bey Ihnen alls verlorn/ | |||
Gottsfurcht han sie vergessen/ | |||
Sie bleiben nochmal wie zuvorn/ | |||
Halten sich hoch vermessen/ | |||
Den Bund entheilign sie allzeit/ | |||
Und legen Hand an friedsam Leut/ | |||
Verfolgen den Gerechten. | |||
{{Vs|9}} Gletter denn Butter ist ihr Mund/ | |||
Reden aus falscher Seele/ | |||
Ihr gute Wort zu aller Stund | |||
Gelinder sind denn Öle/ | |||
Ihr Hertz dabey ist voller Mord/ | |||
Verletzen durch ihr falsche Wort | |||
Wie durch mördliche Schwerter. | |||
{{Vs|10}} Dein Anliegen wirff allzumal | |||
Getrost auff Gott den HErren/ | |||
Er wird dich recht versorgen wol/ | |||
Und allezeit ernehren. | |||
Wer auff Gott setzt sein Zuversicht/ | |||
Den wird der trewe Vater nicht | |||
Ewig in Unruh lassen. | |||
{{Vs|11}} Die falsche blutgirige Rott | |||
Und all gottlose Buben | |||
Wirstu stürtzen/ gerechter Gott/ | |||
Hinunter in die Gruben/ | |||
Plötzlich dein Macht sie niderstürzt/ | |||
Ihr Leben wird die Helfft verkürzt/ | |||
Auff dich mein Gott, ich trawe.}} | |||
{{btm}} | |||
*) 1628 version: "Grauen" | |||
[[Category:Sheet music]] | [[Category:Sheet music]] | ||
[[Category:Baroque music]] | [[Category:Baroque music]] |
Revision as of 17:20, 18 May 2019
Music files
ICON | SOURCE |
---|---|
Midi | |
MusicXML | |
Capella | |
Score Error | |
File details | |
Help |
- Editor: James Gibb (submitted 2017-08-27). Score information: A4, 1 page, 33 kB Copyright: CPDL
- Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
General Information
Title: Erhör mein Gbet, du treuer Gott, SWV 152
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker
Number of voices: 4vv Voicing: SATB
Genre: Sacred, Chorale
Language: German
Instruments: A cappella
First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 55
2nd published: 1957 by Walter Blankenburg in Neue Schütz-Ausgabe, Vol. 6
Description: Psalm 55 from the Becker Psalter.
External websites:
Original text and translations
Original text and translations may be found at Psalm 55.
German text Modernized spelling: |
7 Wenn ich heul und klag früh und spat, |
German text Original spelling: |
7 Wenn ich heul und klag frü und spat/ |
- ) 1628 version: "Grauen"