Gott unser Herr, mächtig durchs Wort, SWV 147 (Heinrich Schütz): Difference between revisions

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''Modernized spelling:''
{{Vs|1}} Gott unser Herr, mächtig durchs Wort,
All Welt mit Treuen meinet,
Sein Evangelium wird gehort,
soweit die Sonne scheinet,
er wandert durch den Erdkreis ganz,
aus Zion bricht der schöne Glanz,
Gott kommt und schweigt nicht stille.
{{Vs|2}} Für ihm geht fressend Feuer her,
Groß Wetter um ihn scheinet,
Der Herr ruft an Himmel und Erd,
Er richtet die Gemeine.
Er spricht: Sammlet die Heilgen mein,
Die meinen Bund von Herzen rein
Mehr achten als des Opfers.
{{Vs|3}} Die Himmel, zu seim Dienst bereit,
Sollen das Recht verkünden,
Aus lauter Gnad und Gütigkeit
Kommt Vergebung der Sünden,
Dies aller Welt werd kundgetan,
Für Gottes G'richt kann nichts bestahn,
Was Christi Tod nicht sühnet.
{{Vs|4}} Hör, mein Volk, und merk auf mit Fleiß,
Denn ich will mich dir zeigen,
Ich bin der Herr, das ist dein Preis,
Dass ich, Gott, dein bin, eigen,
An Opfern läßt du's fehlen nicht,
Dein Brandopfer sind zugericht
Für mir mit großen Haufen.
{{Vs|5}} Es ist ein falscher Wahn dabei;
Willt mich mit dir versühnen
Und durch solch deine Heuchelei
Mein Gnad und Huld verdienen,
Wenn ich der Böck benötigt wär,
Oder der Farren achtet sehr,
Ich wollt's bei dir nicht suchen.
{{Vs|6}} Denn alle Tier im Wald sind mein,
Die Vögel auf dem Felde,
Was fleucht und geht bei tausnd herein
Auf Bergen und in Wälden,
Ich kenn sie all, sie sind für mir,
Ich wollt davon nichts sagen dir,
Wenn ich danach mich sehnet.}}
{{mdl|4}}<br>
{{Text|Simple|
{{Vs|7}} Der ganze Erdkreis weit und breit
Und was darauf tut weben
Ist mein, durch meine Gütigkeit
Hat alles Odm und Leben,
Wozu soll denn nun solche Weis,
Dass du mir opferst Trank und Speis,
Mein Huld damit zu'rwerben?
{{Vs|8}} Willst du mir dienen? Opfre Dank,
Tu dein Gelübd bezahlen
Mit Ghorsam all dein Leben lang,
Daran hab ich Gefallen,
Ruf mich an in der Zeit der Not,
Ich helf dir als dein treuer Gott,
Dafür sollst du mich preisen.
{{Vs|9}} Zum Gottlosn aber spricht der Herr:
Mein Recht willst du verkünden,
Rühmst meinen Bund mit Worten sehr
Und lebst gleichwohl in Sünden,
Du hassest Zucht und Grechtigkeit
Und wirfst mein Wort zurücke weit,
Heißt das meinen Bund halten?
{{Vs|10}} Du läufst mit Dieben um die Wett,
Kannst dein Nächsten betrügen,
Treibst Büberei im fremden Bett,
Dein Zung redt nichts denn Lügen,
Auf Untreu bist du abgericht,
Und schonst auch deines Brudern nicht,
O weh der großen Greuel.
{{Vs|11}} Schweig ich ein Zeit, so meinst du schlecht,
Mir lieben solche Tücke,
Doch ich will dich noch strafen recht
Und dir's einmal fürrücken,
Das merkt, ihr gottsvergessne Leut,
Wer will euch retten zu der Zeit,
Wenn mein Rach euch hinreißet?
{{Vs|12}} Mein Gnade und Barmherzigkeit
An denen ich beweise,
Die in des Glaubens Heiligkeit
Mir dienen und mich preisen,
Das ist der Weg, den du mußt gehn,
Wenn du bei mir in Gnad willst stehn,
Und ewig selig werden.}}
{{mdl|4}}
{{Text|German|
''Original spelling:''
{{Vs|1}} Gott unser HErr mächtig durchs Wort/
All Welt mit Treuen meinet/
Sein Evangelum wird gehort/
soweit die Sonne scheinet/
er wandert durch den Erdkreiß gantz/
aus Zion bricht der schöne Glantz,
Gott kömt und schweigt nicht stille.
{{Vs|2}} Für ihm geht fressend Fewer her/
Gros Wetter umb ihn scheinet/
Der HErr rufft an Himmel und Erd/
Er richtet die Gemeine.
Er spricht: Samlet die Heilign mein/
Die meinen Bund von Hertzen rein
Mehr achten als des Opffers.
{{Vs|3}} Die Himmel, zu seim Dienst bereit
Sollen das Recht verkünden/
Aus lauter Gnad und Gütigkeit
Kömpt Vergebung der Sünden/
Diß aller Welt werd kund gethan/
Für Gottes Gricht kann nichts bestahn/
Was Christi Tod nicht sühnet.
{{Vs|4}} Hör mein Volck, und merck auff mit Fleis/
Denn ich will mich dir zeigen/
Ich bin der HErr/ daß ist dein Preiß/
Daß Ich GOtt dein bin eigen/
An Opffern lestus fehlen nicht/
Dein Brandopffer sind zugericht
Für mir mit grossen Hauffen.
{{Vs|5}} Es ist ein falscher Wahn dabey/
Wilt mich mit dir versühnen/
Und durch solch deine Heucheley
Mein Gnad und Huld verdienen/
Wenn ich der Böck benötigt wer/
Oder der Farren achtet sehr/
Ich wolts bey dir nicht suchen.
{{Vs|6}} Denn alle Thier im Wald sind mein/
Die Vogel auff dem Felde/
Was fleucht und geht bey tausnd herein
Auff Bergen und in Wälden/
Ich kenn sie all/ sie sind für mir/
Ich wollt darvon nichts sagen dir/
Wenn ich darnach mich sehnet.}}
{{mdl|4}}<br>
{{Text|Simple|
{{Vs|7}} Der gantze Erdkreis weit und breit/
Und was darauff thut weben/
Ist mein/ durch meine Gütigkeit
Hat alles Odm und Leben.
Worzu soll denn nun solche Weis/
Daß du mir opfferst Tranck und Speis
Mein Huld damit zurwerben?
{{Vs|8}} Willtu mir dienen? Opffre Dank/
Thu dein Gelübd bezalen
Mit Ghorsam all dein Leben lang/
Daran hab ich Gefallen.
Ruff mich an in der Zeit der Noth/
Ich helff dir als dein trewer Gott/
Dafür soltu mich preisen.
{{Vs|9}} Zum Gottlosn aber spricht der HErr/
Mein Recht willtu verkünden/
Rühmst meinen Bund mit Worten sehr/
Und lebst gleichwol in Sünden/
Du hassest Zucht und Grechtigkeit/
Und wirffst mein Wort zurücke weit/
Heist das meinen Bund halten?
{{Vs|10}} Du leuffst mit Dieben umb die Wett/
Kanst dein Nechsten betriegen/
Treibst Büberey im frembden Bett/
Dein Zung redt nichts denn Lügen/
Auff Untrew bistu abgericht/
Und schonst auch deines Brudern nicht/
O weh der großen Grewel.
{{Vs|11}} Schweig ich ein Zeit/ so meynstu schlecht
Mir lieben solche Tücke/
Doch ich wil dich noch straffen recht/
Und dirs einmal fürrücken/
Das merckt ihr gottsvergessne Leut/
Wer wil euch retten zu der Zeit/
Wenn mein Rach euch hinreisset?
{{Vs|12}} Mein Gnade und Barmherzigkeit
An denen ich beweise/
Die in des Glaubens Heiligkeit
Mir dienen/ und mich preisen.
Das ist der Weg/ den du must gehn/
Wenn du bey mir in Gnad willt stehn/
Und ewig selig werden.}}
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Revision as of 19:53, 8 September 2019

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  • (Posted 2019-05-12)  CPDL #54218: 
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1628 Version: (MS) (OS)       Score information: A4, 2 pages, 65 kB   
1661 Version: (MS (OS)       Score information: A4, 2 pages, 70 kB   
Transposed down a fourth:
1628 Version: (MS) (OS)   Score information: A4, 2 pages, 73 kB   
1661 Version: (MS) (OS)   Score information: A4, 2 pages, 77 kB   
Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-05-12).   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from original prints. Continuous barlines are in the original score. Original Note values retained, clefs modernized. MS = modernized spelling, OS = original spelling. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
  • (Posted 2017-08-26)  CPDL #46080:         
Editor: James Gibb (submitted 2017-08-26).   Score information: A4, 1 page, 34 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.

General Information

Title: Gott unser Herr, mächtig durchs Wort, SWV 147
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB

Genre: SacredChorale

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 50
    2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 50
    3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 51
Description: Psalm 50 from the Becker Psalter.

External websites:

Original text and translations

Original text and translations may be found at Psalm 50.

German.png German text

Modernized spelling:
1  Gott unser Herr, mächtig durchs Wort,
All Welt mit Treuen meinet,
Sein Evangelium wird gehort,
soweit die Sonne scheinet,
er wandert durch den Erdkreis ganz,
aus Zion bricht der schöne Glanz,
Gott kommt und schweigt nicht stille.

2  Für ihm geht fressend Feuer her,
Groß Wetter um ihn scheinet,
Der Herr ruft an Himmel und Erd,
Er richtet die Gemeine.
Er spricht: Sammlet die Heilgen mein,
Die meinen Bund von Herzen rein
Mehr achten als des Opfers.

3  Die Himmel, zu seim Dienst bereit,
Sollen das Recht verkünden,
Aus lauter Gnad und Gütigkeit
Kommt Vergebung der Sünden,
Dies aller Welt werd kundgetan,
Für Gottes G'richt kann nichts bestahn,
Was Christi Tod nicht sühnet.

4  Hör, mein Volk, und merk auf mit Fleiß,
Denn ich will mich dir zeigen,
Ich bin der Herr, das ist dein Preis,
Dass ich, Gott, dein bin, eigen,
An Opfern läßt du's fehlen nicht,
Dein Brandopfer sind zugericht
Für mir mit großen Haufen.

5  Es ist ein falscher Wahn dabei;
Willt mich mit dir versühnen
Und durch solch deine Heuchelei
Mein Gnad und Huld verdienen,
Wenn ich der Böck benötigt wär,
Oder der Farren achtet sehr,
Ich wollt's bei dir nicht suchen.

6  Denn alle Tier im Wald sind mein,
Die Vögel auf dem Felde,
Was fleucht und geht bei tausnd herein
Auf Bergen und in Wälden,
Ich kenn sie all, sie sind für mir,
Ich wollt davon nichts sagen dir,
Wenn ich danach mich sehnet.


 

7  Der ganze Erdkreis weit und breit
Und was darauf tut weben
Ist mein, durch meine Gütigkeit
Hat alles Odm und Leben,
Wozu soll denn nun solche Weis,
Dass du mir opferst Trank und Speis,
Mein Huld damit zu'rwerben?

8  Willst du mir dienen? Opfre Dank,
Tu dein Gelübd bezahlen
Mit Ghorsam all dein Leben lang,
Daran hab ich Gefallen,
Ruf mich an in der Zeit der Not,
Ich helf dir als dein treuer Gott,
Dafür sollst du mich preisen.

9  Zum Gottlosn aber spricht der Herr:
Mein Recht willst du verkünden,
Rühmst meinen Bund mit Worten sehr
Und lebst gleichwohl in Sünden,
Du hassest Zucht und Grechtigkeit
Und wirfst mein Wort zurücke weit,
Heißt das meinen Bund halten?

10  Du läufst mit Dieben um die Wett,
Kannst dein Nächsten betrügen,
Treibst Büberei im fremden Bett,
Dein Zung redt nichts denn Lügen,
Auf Untreu bist du abgericht,
Und schonst auch deines Brudern nicht,
O weh der großen Greuel.

11  Schweig ich ein Zeit, so meinst du schlecht,
Mir lieben solche Tücke,
Doch ich will dich noch strafen recht
Und dir's einmal fürrücken,
Das merkt, ihr gottsvergessne Leut,
Wer will euch retten zu der Zeit,
Wenn mein Rach euch hinreißet?

12  Mein Gnade und Barmherzigkeit
An denen ich beweise,
Die in des Glaubens Heiligkeit
Mir dienen und mich preisen,
Das ist der Weg, den du mußt gehn,
Wenn du bei mir in Gnad willst stehn,
Und ewig selig werden.

German.png German text

Original spelling:
1  Gott unser HErr mächtig durchs Wort/
All Welt mit Treuen meinet/
Sein Evangelum wird gehort/
soweit die Sonne scheinet/
er wandert durch den Erdkreiß gantz/
aus Zion bricht der schöne Glantz,
Gott kömt und schweigt nicht stille.

2  Für ihm geht fressend Fewer her/
Gros Wetter umb ihn scheinet/
Der HErr rufft an Himmel und Erd/
Er richtet die Gemeine.
Er spricht: Samlet die Heilign mein/
Die meinen Bund von Hertzen rein
Mehr achten als des Opffers.

3  Die Himmel, zu seim Dienst bereit
Sollen das Recht verkünden/
Aus lauter Gnad und Gütigkeit
Kömpt Vergebung der Sünden/
Diß aller Welt werd kund gethan/
Für Gottes Gricht kann nichts bestahn/
Was Christi Tod nicht sühnet.

4  Hör mein Volck, und merck auff mit Fleis/
Denn ich will mich dir zeigen/
Ich bin der HErr/ daß ist dein Preiß/
Daß Ich GOtt dein bin eigen/
An Opffern lestus fehlen nicht/
Dein Brandopffer sind zugericht
Für mir mit grossen Hauffen.

5  Es ist ein falscher Wahn dabey/
Wilt mich mit dir versühnen/
Und durch solch deine Heucheley
Mein Gnad und Huld verdienen/
Wenn ich der Böck benötigt wer/
Oder der Farren achtet sehr/
Ich wolts bey dir nicht suchen.

6  Denn alle Thier im Wald sind mein/
Die Vogel auff dem Felde/
Was fleucht und geht bey tausnd herein
Auff Bergen und in Wälden/
Ich kenn sie all/ sie sind für mir/
Ich wollt darvon nichts sagen dir/
Wenn ich darnach mich sehnet.


 

7  Der gantze Erdkreis weit und breit/
Und was darauff thut weben/
Ist mein/ durch meine Gütigkeit
Hat alles Odm und Leben.
Worzu soll denn nun solche Weis/
Daß du mir opfferst Tranck und Speis
Mein Huld damit zurwerben?

8  Willtu mir dienen? Opffre Dank/
Thu dein Gelübd bezalen
Mit Ghorsam all dein Leben lang/
Daran hab ich Gefallen.
Ruff mich an in der Zeit der Noth/
Ich helff dir als dein trewer Gott/
Dafür soltu mich preisen.

9  Zum Gottlosn aber spricht der HErr/
Mein Recht willtu verkünden/
Rühmst meinen Bund mit Worten sehr/
Und lebst gleichwol in Sünden/
Du hassest Zucht und Grechtigkeit/
Und wirffst mein Wort zurücke weit/
Heist das meinen Bund halten?

10  Du leuffst mit Dieben umb die Wett/
Kanst dein Nechsten betriegen/
Treibst Büberey im frembden Bett/
Dein Zung redt nichts denn Lügen/
Auff Untrew bistu abgericht/
Und schonst auch deines Brudern nicht/
O weh der großen Grewel.

11  Schweig ich ein Zeit/ so meynstu schlecht
Mir lieben solche Tücke/
Doch ich wil dich noch straffen recht/
Und dirs einmal fürrücken/
Das merckt ihr gottsvergessne Leut/
Wer wil euch retten zu der Zeit/
Wenn mein Rach euch hinreisset?

12  Mein Gnade und Barmherzigkeit
An denen ich beweise/
Die in des Glaubens Heiligkeit
Mir dienen/ und mich preisen.
Das ist der Weg/ den du must gehn/
Wenn du bey mir in Gnad willt stehn/
Und ewig selig werden.

German.png German text

Verses provided by the Blankenburg edition with sometimes altered wording and pre-1996 spelling:
1  Gott unser Herr, mächtig durchs Wort,
all Welt mit Treuen mei/net,
sein Evangelium wird gehört,
soweit die Sonne scheinet,
er wandert durch den Erdkreis ganz,
aus Zion bricht der schöne Glanz,
Gott kommt und schweigt nicht stille.

2  Vor ihm geht fressend Feuer her,
groß Wetter um ihn scheinet,
der Herr ruft an Himmel und Erd,
er richtet die Gemeine.
Er spricht: Sammelt die Heilgen mein,
die meinen Bund von Herzen rein
mehr achten als das Opfer.

 

3  Die Himmel, zu seim Dienst bereit,
sollen das Recht verkünden,
aus lauter Gnad und Gütigkeit
kommt Vergebung der Sünden,
dies aller Welt werd kund getan,
vor Gottes G'richt kann nichts bestahn,
was Christi Tod nicht sühnet.

4  Hör, mein Volk, und merk auf mit Fleiß,
denn ich will mich dir zeigen,
ich bin der Herr, das ist mein Preis,
daß ich, Gott, bin dein eigen,
ruf mich an in der Zeit der Not,
ich helf dir als dein treuer Gott,
dafür sollst du mich preisen.

 

12  Mein Gnade und Barmherzigkeit
an denen ich beweise,
die in des Glaubens Heiligkeit
mir dienen und mich preisen,
das ist der Weg, den du mußt gehen,
wenn du bei mir in Gnad willst stehn
und ewig selig werden.