Ich harrete des Herren, SWV 137 (Heinrich Schütz)

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  • (Posted 2019-05-04)  CPDL #54129: 
1628 Version: (MS) (OS)       Score information: A4, 1 page, 55 kB   
1661 Version: (MS (OS)       Score information: A4, 1 page, 59 kB   
Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-05-04).   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from original prints. Continuous barlines are in the original score. Original Note values retained, clefs modernized. MS = modernized spelling, OS = original spelling. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
  • (Posted 2017-08-24)  CPDL #46062:         
Editor: James Gibb (submitted 2017-08-24).   Score information: A4, 1 page, 36 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.

General Information

Title: Ich harrete des Herren, SWV 137
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB

Genre: SacredChorale

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 40
    2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 40
    3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 41
Description: Psalm 40 from the Becker Psalter.

External websites:

Original text and translations

Original text and translations may be found at Psalm 40.

German.png German text

Modernized spelling:
1  Ich harrete der Herren,
da neigt er sich zu mir,
mein Schreien hört er gerne,
zog mich mit Macht herfür,
aus finstrer Grub gerissen,
errett aus tiefem Schlamm,
auf Fels stellt er mein Füße,
dass ich g'wiß treten kann.

2  Der Herr hat mir gegeben
Ein neu Lied in den Mund,
Viel seiner Gnade leben,
Den'n seine Furcht wird kund,
Wohl dem, der allezeite
Auf Gott sein Hoffnung stellt,
Entschlägt sich loser Leute,
Denen die Lügen g'fällt.

3  Herr Gott, deine Gedanken
Sind groß und wunderbar,
Dein Güt und Treu ohn Wanken
An uns beweiset klar,
Dir mag sich niemand gleichen,
Dein Werk unzählig sind,
Noch will ich nicht verschweigen
Dein Ruhm auf Kindeskind.

4  Opfer dir nicht gefallen,
Speisopfer willt du nicht,
Sünd-Brandopfer mit allen
Tun nichts für deim Gericht,
Mein Ghorsam tut's alleine,
Dazu ganz williglich
Zu'rlösen die Gemeine
Ich hab ergeben mich.

5  Ich sprach: Sieh, Herr, ich komme,
Zu tun nach deinem Rat,
Alls was in einer Summa
Die Schrift verkündigt hat,
Will ich mit eins vollbringen,
Muss ich gleich leiden Schmerz,
Soll mir's doch wohl gelingen,
Dein Will, Herr, ist mein Herz.


 

6 Ich will in großer Gmeine
Predgen Gerechtigkeit,
Die den Gläubgen alleine
Gereicht zur Seligkeit,
Gott, du weißt mein Gemüte,
Ich wünsch aller Welt Heil,
Wollt, dass dein Treu und Güte
Käm jedermann zuteil.

7  Ach Herr, von mir nicht wende
Deine Barmherzigkeit,
Lass sich dein Treu nicht enden,
Dein Güt mich schütz allzeit.
Denn ich bin gar umfangen
Mit Leiden ohne Zahl,
Die Sünd, die an mich langen,
Kann ich nicht sehen all.

8  Mehr ist meins Leids zu zählen ,
Als auf meim Haupt der Haar,
Mein Herz und Kraft der Seelen
Hat mich verlassen gar,
Ach Herr, lass dir gefallen
Zu wenden mein groß Leid,
Aus meinen Nöten allen
Zu helfen sei bereit.

9  Zu Schanden müssen werden,
Mit Schmach zu Boden gehn,
All die auf dieser Erden
Mir nach der Seelen stehn,
Zurück mit Spott sie prallen,
Die mir zuwider sein,
Groß Schrecken auf sie falle,
Die meins Unglücks sich freun.

10  Denen, die nach Gott fragen,
Heil und Freud widerfahr,
Sie müssen fröhlich sagen:
Lob sei Gott immerdar,
Ich bin arm und elende,
Der Herr doch sorgt für mich,
Errett, schafft Hilf behende,
Er wird verziehen nicht.

German.png German text

Original spelling:
1  Ich harrete der Herren,
da neigt er sich zu mir,
mein Schreiyn hört er gerne,
zog mich mit Macht herfür,
aus finstrer Grub gerissen,
errett aus tieffem Schlamm,
auf Fels ställt er mein Füsse,
dass ich gwiß treten kan.

2  Der HErr hat mir gegeben
Ein neu Lied in den Mund/
Viel seiner Gnade leben/
Den'n seine Furcht wird kund.
Wohl dem, der allezeite
Auff Gott sein Hoffnung stellt/
Entschlägt sich loser Leute/
Denen die Lügen gfellt.

3  HErr GOtt deine Gedancken
Sind groß und wunderbahr/
Dein Güt und Treu ohn Wancken
An uns beweiset klar/
Dir mag sich niemand gleichen/
Dein Werck unzehlig sind/
Noch wil ich nicht verschweigen
Dein Ruhm auff Kindeskind.

4  Opffer dir nicht gefallen/
Speißopffer willtu nicht/
Sünd-Brandopffer mit allen
Thun nichts für deim Gericht/
Mein Ghorsam thuts alleine/
Darzu gantz williglich
Zurlösen die Gemeine
Ich hab ergeben mich.

5  Ich sprach: Sieh, HErr ich komme/
Zu thun nach deinem Rath/
Alls was in einer Summa
Die Schrifft verkündigt hat/
Wil ich mit eins vollbringen/
Muß ich gleich leiden Schmertz/
Soll mirs doch wohl gelingen/
Dein Will HErr ist mein Hertz.


 

6  Ich will in grosser Gmeine
Predgen Gerechtigkeit/
Die den Gläubgen alleine
Gereicht zur Seligkeit/
GOtt du weist mein Gemüte/
Ich wündsch aller Welt Heil/
Wolt, daß dein Trew und Güte
Käm jedermann zutheil.

7  Ach HErr, von mir nicht wende
Deine Barmhertzigkeit,
Laß sich dein Trew nicht enden/
Dein Güt mich schütz allzeit.
Denn ich bin gar umbfangen
Mit Leiden ohne Zal/
Die Sünd, die an mich langen,
Kan ich nicht sehen all.

8  Mehr ist meins Leids zu zehlen/
Als auff meim Häupt der Haar/
Mein Hertz und Krafft der Seelen
Hat mich verlassen gar/
Ach HErr, laß dir gefallen
Zu wenden mein gros Leid/
Aus meinen Nöthen allen
Zu helffen sey bereit.

9  Zu Schanden müssen werden/
Mit Schmach zu Boden gehn/
All die auff dieser Erden
Mir nach der Seelen stehn/
Zurück mit Spott sie prallen/
Die mir zu wieder seyn/
Gros Schrecken auff sie falle,
Die meins Unglücks sich frewn.

10  Denen/ die nach Gott fragen/
Heyl und Frewd widerfahr/
Sie müssen frölich sagen:
Lob sey Gott immerdar
Ich bin arm und elende/
Der HErr doch sorgt für mich/
Errett/ schafft Hülf behende/
Er wird verziehen nicht.

German.png German text

Verses provided by the Blankenburg edition with sometimes altered wording and pre-1996 spelling:
1  Ich harrete der Herren,
da neigt er sich zu mir,
mein Schreien hört er gerne,
zog mich mit Macht herfür,
aus finstrer Grub gerissen,
errett aus tiefem Schlamm,
auf Fels stellt er mein Füße,
daß ich g'wiß treten kann.

2  Der Herr hat mir gegeben
ein neu Lied in den Mund,
viel seiner Gnade leben,
den'n seine Furcht wird kund,
wohl dem, der allezeite
auf Gott sein Hoffnung stellt,
entschlägt sich loser Leute,
denen die Lüg gefällt.

 

3  Herr Gott, deine Gedanken
sind groß und wunderbar,
dein Güt und Treu ohn Wanken
an uns beweisest klar,
dir mag sich niemand gleichen,
dein Werk unzählig sind,
noch will ich nicht verschweigen
dein Ruhm auf Kindeskind.

6  Ich will in großer G'meinde
pred'gen Gerechtigkeit,
die den Gläub'gen alleine
gereicht zur Seligkeit.
Gott, du kennst mein Gemüte,
ich wünsch aller Welt Heil,
wollt, daß dein Treu und Güte
kam jedermann zuteil.

 

10  Denen, die nach Gott fragen,
Heil und Freud widerfahr,
sie müssen fröhlich sagen:
Lob sei Gott immerdar.
Ich bin arm und elende,
der Herr doch sorgt für mich,
errett', schafft Hülf behende,
er wird verziehen nicht.