The printable version is no longer supported and may have rendering errors. Please update your browser bookmarks and please use the default browser print function instead.
An den Gräbern / Den Entschlafenen
1. Wie sie so sanft ruh'n alle die Seligen,
die gläubig kämpften den großen Lebenskampf!
Wie sie so sanft ruh'n in den Gräbern,
bis sie zum Feste erwecket werden!
2. Du Herr, Versöhner, ward'st auch in's Grab versenkt,
da du am Kreuze hattest für uns vollbracht;
nicht zum Verwesen lagst du, Heil'ger,
zum großen Feste erstand'st du wieder!
3. O wenn auch wir nun, wie all' die Seligen,
mit dir bestehen den schweren Lebenskampf,
dann wirst, Erlöser, du uns rufen
aus unsern Gräbern zum ew'gen Feste!
Grabgesang
1. Wie sie so sanft ruh'n, alle die Seligen,
sanft ruh'n im Grabe, still in der Erde Schoß!
Und wo sie schlummern, schweigt die Freude,
stört keine Klage den tiefen Frieden.
2. Und ob dem Grabe leuchtet ein heller Stern,
und wo mit Tränen sich heut' ein Auge füllt,
leuchtet er milde; sanft durch Schmerzen
gießt er voll Klarheit der Hoffnung Strahlen.
3. Tief in den Schmerzen Hoffnung für jedes Herz,
Glaube mit Treue, weit über Grabesnacht.
Glaub' an der Liebe ew'gen Segen,
ewiger Segen dem treuen Herzen!
Der Gottesacker
1. Wie sie so sanft ruhn alle die Seligen,
zu deren Wohnplatz jetzt meine Seele schleicht!
Wie sie so sanft ruhn, in den Gräbern,
tief zur Verwesung hinabgesenket!
2. Und nicht mehr weinen hier, wo die Klage schweigt,
und nicht mehr fühlen hier, wo die Freude flieht,
und von Cypressen sanft umschattet,
bis sie der Engel hervorruft, schlummern!
3. Wie, wenn bei ihnen schnell, wie der Rose Pracht,
dahingesunken, modernd im Aschenkrug,
spät oder frühe, Staub bei Staube,
meine Gebeine begraben lägen?
4. Und ging' im Mondschein, einsam und ungestöhrt,
ein Freund vorüber, warm, wie die Sympathie,
und widmete dann meiner Asche,
wenn sie's verdiente, noch eine Zähre:
5. Und seufzte dann noch, der Freundschaft eingedenk,
voll frommen Schauers tief in dem Busen:
"Ach, wie dieser sanft ruht!" -- ich vernähm' es;
säuselnd erschien' ihm dafür mein Schatten.