Wir haben, Herr, mit Fleiss gehört, SWV 141 (Heinrich Schütz): Difference between revisions
m (Text replacement - " Revised by Schütz in 1661. {{Pub|2" to "{{Pub|2") |
m (→Original text and translations: original spellingusing long s) |
||
(10 intermediate revisions by 3 users not shown) | |||
Line 1: | Line 1: | ||
==Music files== | ==Music files== | ||
{{#Legend:}} | {{#Legend:}} | ||
*{{PostedDate|2019-05-05}} {{CPDLno|54141}} | |||
::''1628 Version:'' [[Media:Schütz_Becker_Psalm44_1628n.pdf|{{pdf}}]](MS) [[Media:Schütz_Becker_Psalm44_1628.pdf|{{pdf}}]](OS) [[Media:Schütz_Becker_Psalm44_1628.mid|{{mid}}]] [[Media:Schütz_Becker_Psalm44_1628n_cpdl.mxl|{{XML}}]] [[Media:Schütz_Becker_Psalm44_1628n_cpdl.capx|{{Capx}}]] {{ScoreInfo|A4|2|61}}<br> | |||
::''1661 Version:'' [[Media:Schütz_Becker_Psalm44_1661n.pdf|{{pdf}}]](MS [[Media:Schütz_Becker_Psalm44_1661.pdf|{{pdf}}]](OS) [[Media:Schütz_Becker_Psalm44_1661.mid|{{mid}}]] [[Media:Schütz_Becker_Psalm44_1661n_cpdl.mxl|{{XML}}]] [[Media:Schütz_Becker_Psalm44_1661n_cpdl.capx|{{Capx}}]] {{ScoreInfo|A4|2|61}}<br> | |||
{{Editor|Gerd Eichler|2019-05-05}}{{ScoreInfo|A4|2|55}}{{Copy|CPDL}} | |||
:'''Edition notes:''' Transcribed from original prints. Continuous barlines are in the original score. Original Note values retained, clefs modernized. MS = modernized spelling, OS = original spelling. {{MXL}} | |||
*{{PostedDate|2017-08-25}} {{CPDLno|46068}} [[Media:Psalm_44_Becker_Schutz.pdf|{{pdf}}]] [[Media:Psalm_44_Becker_Schutz.mid|{{mid}}]] [[Media:Psalm_44_Becker_Schutz.mxl|{{XML}}]] [[Media:Psalm_44_Becker_Schutz.capx|{{Capx}}]] | *{{PostedDate|2017-08-25}} {{CPDLno|46068}} [[Media:Psalm_44_Becker_Schutz.pdf|{{pdf}}]] [[Media:Psalm_44_Becker_Schutz.mid|{{mid}}]] [[Media:Psalm_44_Becker_Schutz.mxl|{{XML}}]] [[Media:Psalm_44_Becker_Schutz.capx|{{Capx}}]] | ||
{{Editor|James Gibb|2017-08-25}}{{ScoreInfo|A4|1|34}}{{Copy|CPDL}} | {{Editor|James Gibb|2017-08-25}}{{ScoreInfo|A4|1|34}}{{Copy|CPDL}} | ||
Line 14: | Line 20: | ||
{{Language|German}} | {{Language|German}} | ||
{{Instruments|A cappella}} | {{Instruments|A cappella}} | ||
{{Pub|1|1628|in ''{{NoComp|Psalmen Davids, Op. 5|Heinrich Schütz}}''. Revised by Schütz in 1661|no=44}}{{Pub|2|1957| | {{Pub|1|1628|in ''{{NoComp|Psalmen Davids, Op. 5|Heinrich Schütz}}''. Revised by Schütz in 1661|no=44}} | ||
{{Pub|2|1894|in ''[[Heinrich Schütz: Sämtliche Werke]]''|vol=Volume 16|no=44}} | |||
{{Pub|3|1957|in ''[[Neue Schütz-Ausgabe]]''|vol=Volume 6|pg=45}} | |||
'''Description:''' Psalm 44 from the [[Becker Psalter]]. | '''Description:''' Psalm 44 from the [[Becker Psalter]]. | ||
Line 24: | Line 31: | ||
{{top}} | {{top}} | ||
{{Text|German| | {{Text|German| | ||
''Modernized spelling:'' | |||
{{Vs|1}} Wir haben, Herr, mit Fleiß gehört, | |||
Was unsre Väter uns gelehrt, | |||
Von deiner Wunder Macht gepreist, | |||
Die du vor Alters hast erweist, | |||
Als kräftiglich dein starke Hand | |||
Die Heiden trieb aus ihrem Land. | |||
{{Vs|2}} Du hast dein Volk ins Land gebracht, | |||
Zu Grund verderbt der Völker Macht | |||
Und Israel weit ausgebreit, | |||
Nicht durch seins Arms und Schwertes Streit, | |||
Dein Kraft, dein Wahrheit und dein Gnad | |||
Solchs alles ausgerichtet hat. | |||
{{Vs|3}} An Israel die Freude ist, | |||
Der vorig Gott du ja noch bist, | |||
Der König, unser Zuversicht, | |||
Der Jakob gwisse Hilf verspricht, | |||
Durch dich wir wollen unsre Feind | |||
Umbringen all, so viel ihr seind. | |||
{{Vs|4}} Im Namen dein ziehn wir in Krieg, | |||
Durch dich erhalten wir den Sieg, | |||
Mit unsrer Macht ist nichts getan, | |||
Des Schwerts Gewalt nicht helfen kann, | |||
Allein, Herr, dein starke Hand | |||
Schafft Hilf und macht die Feind zuschand. | |||
{{Vs|5}} Wer will sich setzen wider uns, | |||
Der büßt bald ein all Macht und Kunst, | |||
Hier richt nichts aus Hochmut und Trutz, | |||
Weil du, Herr Gott, bist unser Schutz, | |||
Täglich dafür wir rühmen dich, | |||
Danken deinm Namen ewiglich. | |||
{{Vs|6}} Wie nun, hat sich dein Herz gewandt, | |||
Dass wir jetzt stecken in der Schand? | |||
Du zeuchst nicht aus in unserm Heer, | |||
Willst du denn uns nicht helfen mehr? | |||
Die Feinde schlagen uns im Streit, | |||
Wir müssen sein ihr Raub und Beut. | |||
{{Vs|7}} Wie Schlachtschaf richten sie uns hin, | |||
In der Welt wir zerstreuet sind, | |||
Verkauft den Feinden schnödiglich, | |||
Weil du sogar uns achtest nicht, | |||
Zum Schaden tragen wir den Spott, | |||
Der uns so weh tut als der Tod.}} | |||
{{mdl|4}}<br> | |||
{{Text|Simple| | |||
{{Vs|8}} In Hohn und Schmach sind wir gebracht, | |||
Zum Beispiel unserm Feind gemacht, | |||
Der sich an uns nun rächen kann, | |||
Schüttelt den Kopf und schreit uns an, | |||
Das sehn und hörn wir alle Tag, | |||
Wissen kein End der schweren Plag. | |||
{{Vs|9}} Dies und mehr Leiden ohne Zahl | |||
Hat uns betroffen allzumal, | |||
Und habn doch nicht vergessen dein, | |||
Dass uns aufsteht solch schwere Pein, | |||
Es hat ja unser Herz und Mund | |||
Verlassen nich dein heilgen Bund. | |||
{{Vs|10}} Zu dir ist unser Herz gericht, | |||
Dein Weg habn wir verlassen nicht, | |||
Warum hört denn nicht auf dein Grimm? | |||
Du schlägst auf uns ganz ungestüm, | |||
Trittst uns unter der Feinde Füß | |||
Und deckest uns mit Finsternis. | |||
{{Vs|11}} Ja wenn der werte Name dein | |||
Verunehrt wär in unser Gmein | |||
Und wir uns mit Abgötterei | |||
Versündigt hätten ohne Scheu, | |||
So wär es wohl ein solche Sach, | |||
Die auf uns brächt dein göttlich Rach. | |||
{{Vs|12}} Du kennst zu Grund, Herr, unser Herz, | |||
Betrübt von Leid und großem Schmerz, | |||
Um deinetwillen solchs geschicht, | |||
Daß man uns wie Schlachtschaf hinricht, | |||
Warum schläfst du? Erweck dich, Herr, | |||
Wach auf, verstoß uns doch nicht mehr. | |||
{{Vs|13}} Verbirg nicht, Herr, dein Angesicht, | |||
Vergiss doch unsers Elends nicht, | |||
Im Staub und Kot liegt unser Seel, | |||
Und leidet groß Not, Angst und Quäl, | |||
Herr, mach dich auf zur Hilf bereit, | |||
Erlös uns durch dein Gütigkeit.}} | |||
{{mdl|4}} | |||
{{Text|German| | |||
''Original spelling:'' | |||
{{Vs|1}} Wir haben HErr mit Fleiß gehört, | |||
Was unſre Väter uns gelehrt, | |||
Von deiner Wunder Macht gepreiſt, | |||
Die du vor Alters haſt erweiſt, | |||
Als kräfftiglich dein ſtarcke Hand | |||
Die Heyden trieb aus ihrem Land. | |||
{{Vs|2}} Du haſt dein Volck ins Land gebracht/ | |||
Zu Grund verderbt der Völcker Macht/ | |||
Und Iſrael weit außgebreit/ | |||
Nicht durch ſeins Arms und Schwertes Streit/ | |||
Dein Krafft/ dein Warheit und dein Gnad | |||
Solchs alles außgerichtet hat. | |||
{{Vs|3}} An Iſrael die Frewde iſt/ | |||
Der vorig Gott du ja noch biſt/ | |||
Der König, unſer Zuverſicht/ | |||
Der Jacob gwiſſe Hülff verſpricht/ | |||
Durch dich wir wollen unſre Feind | |||
Umbbringen all/ ſo viel ihr ſeynd. | |||
{{Vs|4}} Im Namen dein ziehn wir in Krieg/ | |||
Durch dich erhalten wir den Sieg/ | |||
Mit unſrer Macht iſt nichts gethan/ | |||
Des Schwerts Gewalt nicht helffen kan/ | |||
Allein HErr, dein ſtarcke Hand | |||
Schafft Hülff/ und macht die Feind zuſchand. | |||
{{Vs|5}} Wer will ſich ſetzen wieder uns/ | |||
Der büſt bald ein all Macht und Kunſt/ | |||
Hie richt nichts aus Hochmut und Trutz/ | |||
Weil du HErr Gott biſt unſer Schutz. | |||
Täglich dafür wir rühmen dich/ | |||
Dancken deinm Namen ewiglich. | |||
{{Vs|6}} Wie nu/ hat ſich dein Hertz gewand, | |||
Daß wir jetzt ſtecken in der Schand/ | |||
Du zeuchſt nicht aus in unſerm Heer/ | |||
Willſtu denn uns nicht helffen mehr, | |||
Die Feinde ſchlagen uns im Streit/ | |||
Wir müſſen ſeyn ihr Raub und Beut. | |||
{{Vs|7}} Wie Schlachtſchaff richten ſie uns hin/ | |||
In der Welt wir zerſtrewet ſind/ | |||
Verkaufft den Feinden ſchnödiglich/ | |||
Weil du ſogar uns achteſt nicht/ | |||
Zum Schaden tragen wir den Spott/ | |||
Der uns ſo weh thut als der Todt.}} | |||
{{mdl|4}}<br> | |||
{{Text|Simple| | |||
{{Vs|8}} In Hohn und Schmach ſind wir gebracht, | |||
Zum Beyſpiel unſerm Feind gemacht/ | |||
Der ſich an uns nu rächen kan/ | |||
Schüttelt den Kopff und ſchreyt uns an. | |||
Das ſehn und hörn wir alle Tag/ | |||
Wiſſen kein End der ſchweren Plag. | |||
{{Vs|9}} Diß und mehr Leiden ohne Zal/ | |||
Hat uns betroffen allzumal/ | |||
Und habn doch nicht vergeſſen dein, | |||
Daß uns auffſteht ſolch ſchwere Pein/ | |||
Es hat ja unſer Hertz und Mund | |||
Verlaſſen nich dein heilign Bund. | |||
{{Vs|10}} Zu dir iſt unſer Hertz gericht/ | |||
Dein Weg han wir verlaſſen nicht/ | |||
Warumb hört denn nicht auff dein Grim/ | |||
Du ſchlegſt auff uns gantz ungeſtüm/ | |||
Trittſt uns unter der Feinde Füß/ | |||
Und deckeſt uns mit Finſternis. | |||
{{Vs|11}} Ja wenn der werthe Name dein | |||
Verunehrt wer in unſer Gmein/ | |||
Und wir uns mit Abgötterey | |||
Verſündigt hetten ohne Schew/ | |||
So wer es wol ein ſolche Sach/ | |||
Die auff uns brecht dein göttlich Rach. | |||
{{Vs|12}} Du kenſt zu Grund HErr unſer Hertz/ | |||
Betrübt von Leid und großem Schmertz/ | |||
Umb deinetwillen ſolchs geſchicht/ | |||
Daß man uns wie Schlachtſchaff hinricht: | |||
Warumb ſchläffſtu; Erweck dich, HErr/ | |||
Wach auff/ verſtos uns doch nicht mehr. | |||
{{Vs|13}} Verbirg nicht, HErr dein Angeſicht/ | |||
Vergiß doch unſers Elends nicht/ | |||
Im Staub und Kot ligt unſer Seel/ | |||
Und leidet groß Noth/ Angſt und Quäl/ | |||
HErr mach dich auff zur Hülff bereit/ | |||
Erlöß uns durch dein Gütigkeit.}} | |||
{{btm}} | |||
{{top}} | |||
{{Text|German| | |||
''Verses provided by the Blankenburg edition with sometimes altered wording and pre-1996 spelling:'' | |||
{{Vs|1}} Wir haben, Herr, mit Fleiß gehört, was unsre Väter uns gelehrt, | {{Vs|1}} Wir haben, Herr, mit Fleiß gehört, was unsre Väter uns gelehrt, | ||
von deiner Wunder Macht gepreist, die du vor Alters hast erweist, | von deiner Wunder Macht gepreist, die du vor Alters hast erweist, | ||
Line 35: | Line 233: | ||
hier richt nichts aus Hochmut und Trutz, weil du, Herr Gott, bist unser Schutz, | hier richt nichts aus Hochmut und Trutz, weil du, Herr Gott, bist unser Schutz, | ||
täglich dafür wir rühmen dich, danken dein'm Namen ewiglich.}} | täglich dafür wir rühmen dich, danken dein'm Namen ewiglich.}} | ||
{{mdl}} | {{mdl}}<br> | ||
{{Text|Simple| | {{Text|Simple| | ||
{{Vs|6}} Wie nun, hat sich dein Herz gewandt, daß wir jetzt stecken in der Schand? | {{Vs|6}} Wie nun, hat sich dein Herz gewandt, daß wir jetzt stecken in der Schand? |
Revision as of 11:12, 23 December 2019
Music files
ICON | SOURCE |
---|---|
Midi | |
MusicXML | |
Capella | |
File details | |
Help |
- (Posted 2019-05-05) CPDL #54141:
- Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-05-05). Score information: A4, 2 pages, 55 kB Copyright: CPDL
- Edition notes: Transcribed from original prints. Continuous barlines are in the original score. Original Note values retained, clefs modernized. MS = modernized spelling, OS = original spelling. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
- Editor: James Gibb (submitted 2017-08-25). Score information: A4, 1 page, 34 kB Copyright: CPDL
- Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
General Information
Title: Wir haben, Herr, mit Fleiss gehört, SWV 141
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker
Number of voices: 4vv Voicing: SATB
Genre: Sacred, Chorale
Language: German
Instruments: A cappella
First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 44
2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 44
3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 45
Description: Psalm 44 from the Becker Psalter.
External websites:
Original text and translations
Original text and translations may be found at Psalm 44.
German text Modernized spelling: |
8 In Hohn und Schmach sind wir gebracht, |
German text Original spelling: |
8 In Hohn und Schmach ſind wir gebracht, |
German text Verses provided by the Blankenburg edition with sometimes altered wording and pre-1996 spelling: |
6 Wie nun, hat sich dein Herz gewandt, daß wir jetzt stecken in der Schand? |