Wir haben, Herr, mit Fleiss gehört, SWV 141 (Heinrich Schütz)

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  • (Posted 2019-05-05)  CPDL #54141: 
1628 Version: (MS) (OS)       Score information: A4, 2 pages, 61 kB   
1661 Version: (MS (OS)       Score information: A4, 2 pages, 61 kB   
Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-05-05).   Score information: A4, 2 pages, 55 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from original prints. Continuous barlines are in the original score. Original Note values retained, clefs modernized. MS = modernized spelling, OS = original spelling. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
  • (Posted 2017-08-25)  CPDL #46068:         
Editor: James Gibb (submitted 2017-08-25).   Score information: A4, 1 page, 34 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.

General Information

Title: Wir haben, Herr, mit Fleiss gehört, SWV 141
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB

Genre: SacredChorale

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 44
    2nd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Vol. 6

Description: Psalm 44 from the Becker Psalter.

External websites:

Original text and translations

Original text and translations may be found at Psalm 44.

German.png German text

Modernized spelling:
1  Wir haben, Herr, mit Fleiß gehört,
Was unsre Väter uns gelehrt,
Von deiner Wunder Macht gepreist,
Die du vor Alters hast erweist,
Als kräftiglich dein starke Hand
Die Heiden trieb aus ihrem Land.

2  Du hast dein Volk ins Land gebracht,
Zu Grund verderbt der Völker Macht
Und Israel weit ausgebreit,
Nicht durch seins Arms und Schwertes Streit,
Dein Kraft, dein Wahrheit und dein Gnad
Solchs alles ausgerichtet hat.

3  An Israel die Freude ist,
Der vorig Gott du ja noch bist,
Der König, unser Zuversicht,
Der Jakob gwisse Hilf verspricht,
Durch dich wir wollen unsre Feind
Umbringen all, so viel ihr seind.

4  Im Namen dein ziehn wir in Krieg,
Durch dich erhalten wir den Sieg,
Mit unsrer Macht ist nichts getan,
Des Schwerts Gewalt nicht helfen kann,
Allein, Herr, dein starke Hand
Schafft Hilf und macht die Feind zuschand.

5  Wer will sich setzen wider uns,
Der büßt bald ein all Macht und Kunst,
Hier richt nichts aus Hochmut und Trutz,
Weil du, Herr Gott, bist unser Schutz,
Täglich dafür wir rühmen dich,
Danken deinm Namen ewiglich.

6  Wie nun, hat sich dein Herz gewandt,
Dass wir jetzt stecken in der Schand?
Du zeuchst nicht aus in unserm Heer,
Willst du denn uns nicht helfen mehr?
Die Feinde schlagen uns im Streit,
Wir müssen sein ihr Raub und Beut.

7  Wie Schlachtschaf richten sie uns hin,
In der Welt wir zerstreuet sind,
Verkauft den Feinden schnödiglich,
Weil du sogar uns achtest nicht,
Zum Schaden tragen wir den Spott,
Der uns so weh tut als der Tod.


 

8  In Hohn und Schmach sind wir gebracht,
Zum Beispiel unserm Feind gemacht,
Der sich an uns nun rächen kann,
Schüttelt den Kopf und schreit uns an,
Das sehn und hörn wir alle Tag,
Wissen kein End der schweren Plag.

9  Dies und mehr Leiden ohne Zahl
Hat uns betroffen allzumal,
Und habn doch nicht vergessen dein,
Dass uns aufsteht solch schwere Pein,
Es hat ja unser Herz und Mund
Verlassen nich dein heilgen Bund.

10  Zu dir ist unser Herz gericht,
Dein Weg habn wir verlassen nicht,
Warum hört denn nicht auf dein Grimm?
Du schlägst auf uns ganz ungestüm,
Trittst uns unter der Feinde Füß
Und deckest uns mit Finsternis.

11  Ja wenn der werte Name dein
Verunehrt wär in unser Gmein
Und wir uns mit Abgötterei
Versündigt hätten ohne Scheu,
So wär es wohl ein solche Sach,
Die auf uns brächt dein göttlich Rach.

12  Du kennst zu Grund, Herr, unser Herz,
Betrübt von Leid und großem Schmerz,
Um deinetwillen solchs geschicht,
Daß man uns wie Schlachtschaf hinricht,
Warum schläfst du? Erweck dich, Herr,
Wach auf, verstoß uns doch nicht mehr.

13  Verbirg nicht, Herr, dein Angesicht,
Vergiss doch unsers Elends nicht,
Im Staub und Kot liegt unser Seel,
Und leidet groß Not, Angst und Quäl,
Herr, mach dich auf zur Hilf bereit,
Erlös uns durch dein Gütigkeit.

German.png German text

Original spelling:
1  Wir haben HErr mit Fleiß gehört,
Was unsre Väter uns gelehrt,
Von deiner Wunder Macht gepreist,
Die du vor Alters hast erweist,
Als kräfftiglich dein starcke Hand
Die Heyden trieb aus ihrem Land.

2  Du hast dein Volck ins Land gebracht/
Zu Grund verderbt der Völcker Macht/
Und Israel weit außgebreit/
Nicht durch seins Arms und Schwertes Streit/
Dein Krafft/ dein Warheit und dein Gnad
Solchs alles außgerichtet hat.

3  An Israel die Frewde ist/
Der vorig Gott du ja noch bist/
Der König, unser Zuversicht/
Der Jacob gwisse Hülff verspricht/
Durch dich wir wollen unsre Feind
Umbbringen all/ so viel ihr seynd.

4  Im Namen dein ziehn wir in Krieg/
Durch dich erhalten wir den Sieg/
Mit unsrer Macht ist nichts gethan/
Des Schwerts Gewalt nicht helffen kan/
Allein HErr, dein starcke Hand
Schafft Hülff/ und macht die Feind zuschand.

5  Wer will sich setzen wieder uns/
Der büst bald ein all Macht und Kunst/
Hie richt nichts aus Hochmut und Trutz/
Weil du HErr Gott bist unser Schutz.
Täglich dafür wir rühmen dich/
Dancken deinm Namen ewiglich.

6  Wie nu/ hat sich dein Hertz gewand,
Daß wir jetzt stecken in der Schand/
Du zeuchst nicht aus in unserm Heer/
Willstu denn uns nicht helffen mehr,
Die Feinde schlagen uns im Streit/
Wir müssen seyn ihr Raub und Beut.

7  Wie Schlachtschaff richten sie uns hin/
In der Welt wir zerstrewet sind/
Verkaufft den Feinden schnödiglich/
Weil du sogar uns achtest nicht/
Zum Schaden tragen wir den Spott/
Der uns so weh thut als der Todt.


 

8  In Hohn und Schmach sind wir gebracht,
Zum Beyspiel unserm Feind gemacht/
Der sich an uns nu rächen kan/
Schüttelt den Kopff und schreyt uns an.
Das sehn und hörn wir alle Tag/
Wissen kein End der schweren Plag.

9  Diß und mehr Leiden ohne Zal/
Hat uns betroffen allzumal/
Und habn doch nicht vergessen dein,
Daß uns auffsteht solch schwere Pein/
Es hat ja unser Hertz und Mund
Verlassen nich dein heilign Bund.

10  Zu dir ist unser Hertz gericht/
Dein Weg han wir verlassen nicht/
Warumb hört denn nicht auff dein Grim/
Du schlegst auff uns gantz ungestüm/
Trittst uns unter der Feinde Füß/
Und deckest uns mit Finsternis.

11  Ja wenn der werthe Name dein
Verunehrt wer in unser Gmein/
Und wir uns mit Abgötterey
Versündigt hetten ohne Schew/
So wer es wol ein solche Sach/
Die auff uns brecht dein göttlich Rach.

12  Du kenst zu Grund HErr unser Hertz/
Betrübt von Leid und großem Schmertz/
Umb deinetwillen solchs geschicht/
Daß man uns wie Schlachtschaff hinricht:
Warumb schläffstu; Erweck dich, HErr/
Wach auff/ verstos uns doch nicht mehr.

13  Verbirg nicht, HErr dein Angesicht/
Vergiß doch unsers Elends nicht/
Im Staub und Kot ligt unser Seel/
Und leidet groß Noth/ Angst und Quäl/
HErr mach dich auff zur Hülff bereit/
Erlöß uns durch dein Gütigkeit.

German.png German text

Verses provided by the Blankenburg edition with sometimes altered wording and pre-1996 spelling:
1  Wir haben, Herr, mit Fleiß gehört, was unsre Väter uns gelehrt,
von deiner Wunder Macht gepreist, die du vor Alters hast erweist,
dein Kraft, dein Wahrheit und dein Gnad solchs alles ausgerichtet hat.

4  Im Namen dein ziehn wir in Krieg, durch dich erhalten wir den Sieg,
mit unsrer Macht ist nichts getan, des Schwerts Gewalt nicht helfen kann,
allein, Herr, deine starke Hand schafft Hülf und macht die Feind zur Schand.

5  Wer will sich setzen wider uns, der büßt bald ein all Macht und Kunst,
hier richt nichts aus Hochmut und Trutz, weil du, Herr Gott, bist unser Schutz,
täglich dafür wir rühmen dich, danken dein'm Namen ewiglich.


 

6  Wie nun, hat sich dein Herz gewandt, daß wir jetzt stecken in der Schand?
Du zeuchst nicht aus in unserm Heer, willst du denn uns nicht helfen mehr?
Die Feinde schlagen uns im Streit, wir müssen sein ihr Raub und Beut.

12  Du kennst von Grund, Herr, unser Herz, betrübt von Leid und großem Schmerz,
um deinetwillen solchs geschicht, daß man uns wie Schlachtschaf hinricht,
warum schläfst du? Erwache, Herr, wach auf, verstoß uns doch nicht mehr.

13  Verbirg nicht, Herr, dein Angesicht, vergiß doch unsers Elends nicht,
im Staub und Schmutz liegt unsre Seel und leidet groß Not, Angst und Quäl,
Herr, mach dich auf zur Hülf bereit, erlös uns durch dein Gütigkeit.