Hört wunder über wunder (Orazio Vecchi)

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  • (Posted 2017-03-02)  CPDL #43380:        (Finale 2012)
Editor: André Vierendeels (submitted 2017-03-02).   Score information: A4, 3 pages, 73 kB   Copyright: CPDL
Edition notes:

General Information

Title: Hört wunder über wunder
Composer: Orazio Vecchi
Lyricist:

Number of voices: 3vv   Voicing: SAT
Genre: SecularMadrigal

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1606 in Canzonette mit dreyen Stimmen
Description: 

External websites:

Original text and translations

German.png German text

Hört wunder über wunder,
wir wölln euch singen neue mäer je zunder,
der haben wir allhie ein ganzen plunder,
drumm schweigt und mercket fleissig auff mit witzen,
wir sehn, dasz etlich schon die ohren spitzen.

Die frau stellt sich bey wichten,
würdiger Hertz, ich spott euch gar mit nichten,
bin ichs denn oder nicht, dacht er potz gichten,
hiemit der Mûnch skutt und Platten wirdt innen,
und fragt, sind meine Brüder lang von binnen?

Der ander sein Weib glaubet,
dasz er in seinen Bleidern setz erlaubet,
und weil der neue Priester Metz wolt halten,
rieth sie, dasz er das Ampt ihm hülff erwalten,
dasz er das Ampt ihm hülff er warten.

Wie nun war angegangen,
das meckampt, welchs der Bruder angefangen,
mit ungeschickter Ceremon und G'sange,
der ander nacked kam, kniet auff die Erden,
der Todte wuste nicht was wolte werden.

Ein mal hat sichs begeben,
das drey Weiber so einig wurden eben,
und satzen auff ein starcke Weth hieneben,
welch ihren Mann köndt machen zum grösten Thor'n
solt haben der Preiss und Gewinn zu voren.

Sie sagt, ein gute weile, fürwar mein Herz ihr köndt sie nicht treilen,
denn ich förcht dasz sie wegk sind etlich Meilen,
Auch rath ich, ihr bleibt hie, euch will gebüren
uns Morgen erst ein Metz zu celebriren.

Die erst den list erdachte,
dasz sie irm Mann ein starchen Trunck zubrachte,
und als er schlieff balbiert sie ihn sein fachte,
dasa er an Bart und Haupt sah so verbutten,
Gleich einem Münch, zoch im euch an ein Kutten.

Die drit ihrn Mann gewegtet,
der als ein Leichnam in ein Sarck sich legtet,
qa er auff solchem sinnthet so verharren,
trug sie hin in die Kirch denselben Narren.

So bald er thet erwachen,
die frau sprach: Herz wolt ihr nicht auch hernachen,
eur Brüder habn sich auff den Weg thun machen,
drauff er zur antwort gab zorniger massen,
sie solte ihn doch unge spottet lassen.

Er sah auff allemachten, sprach, wer ich nicht gestorben,
so wers sachen, ich müszt der Thorheit meiner Nachbar lachen, J
etzt urtheil, welche unter disen dreyen,
mit rhum den Sieg erhalten für den zweuen.