Edition notes: Transcribed from original prints. Continuous barlines are in the original score. Original Note values retained, clefs modernized. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
Language:German Firstpublished:1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 6 2ndpublished:1957 by Walter Blankenburg in Neue Schütz-Ausgabe, Vol. 6 \n
Description: Psalm 6 from the Becker Psalter.
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Original text and translations
Original text and translations may be found at Psalm 6.
German text
Modernized wording and spelling:
1 Ach Herr, mein Gott, straf mich doch nicht in deinem Zorn so schwere,
dein Grimm wend ab, und väterlich in Gnad dich zu mir kehre,
denn ich voll Schmerz und Trübsal bin, heil mich, mein G'bein erschrokken sind,
mein Seel ist sehr be trübet.
2 Ach Herr, wie lang, wie lang, o Gott? Sieh doch, wie ich mich quäle,
wend'dich, hilf mir aus aller Not, g'nad meiner armen Seele.
Verfallen ist all mein Gestalt, vor Trauern bin ich worden alt,
groß Angst hat mich umfangen.
3 Von Seufzen bin ich müd und schwach, kraftlos am Leib ganz mager/
Ich schwemm mein Bett die ganze Nacht, netz mit Tränen mein Lager.
Im Tod man deiner nicht gedenkt, und wenn die Pein der Höllen kränkt,
wie kann er dir Dank sagen?
4 Weicht ab von mir, zurücke kehrt, Gottlosen insgemeine,
denn Gott hat gnädiglich erhört mein G'bet und flehend Weinen.
Mein Feinde treff das Ungefäll, daß sie zurück sich kehren schnell,
mit Schand und großem Schrecken.
German text
Original wording and spelling:
1. Ach Herr, mein Gott, straff mich doch nicht/ in deinem Zorn so schwere/
dein Grimm wend ab/ und väterlich in Gnad dich zu mir kehre/
denn ich voll Schmertz und Trübsal bin/ heyl mich, mein Gbein erschrocken sind,
mein Seel ist sehr be trübet.
2. Ach HERR, wie lang? wie lang, O Gott? Sih doch, wie ich mich quele/
Wend dich/ hilff mir aus aller Noth/ Gnad meiner armen Seele/
Im Tod man deiner nicht gedenckt/ und wen die Pein der Hellenkrenckt/
wie kann er dir danck sagen?
3. Von seufftzen bin ich müd und schwach/ Krafftloß am leib gantz mager/
Ich schwemm mein Bett die gantze nacht/ Netz mit Threnen mein Lager/
Verfallen ist all mein Gestalt/ für trawren bin ich worden alt/
groß Angst hat mich umfangen.
4. Weicht ab von mir/ zurücke kehrt/ All Gottlosn in gemeine,
denn Gott hat gnädiglich erhört/ mein Gbet und flehnlichs Weinen.
Mein Feinde treff das Ungefell, daß sie zurück sich kehren schnell,
mit Schand und grossem Schrecken.