In meiner Kranckheit (Conrad Hagius): Difference between revisions
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In meiner kranckheit schwerer pein, | In meiner kranckheit schwerer pein, | ||
sprach ich bey mir im Hertzen mein, | sprach ich bey mir im Hertzen mein, | ||
nu werd ich fahren hin zur stund, | nu werd ich fahren hin zur stund, | ||
zu der stanckfaulen gruben schlund, | zu der stanckfaulen gruben schlund, | ||
der tod wirt mich hinnemmen gschwind, | der tod wirt mich hinnemmen gschwind, | ||
ehmein tag halb vergangen sind. | ehmein tag halb vergangen sind. | ||
Hin ist das übrig meiner jar, | Hin ist das übrig meiner jar, | ||
umsunst frag ich darnach fürwar. | umsunst frag ich darnach fürwar. | ||
Ich sprach bey mir in meinem sin: | Ich sprach bey mir in meinem sin: | ||
nicht mehr werd ich da kommen hin, | nicht mehr werd ich da kommen hin, | ||
dasz ich den Herren meinen tag | dasz ich den Herren meinen tag | ||
in meinem leben sehen mag. | in meinem leben sehen mag. | ||
Kein leut werd mich mehr schawen an, | Kein leut werd mich mehr schawen an, | ||
die auff der welt ihr wonung han, | die auff der welt ihr wonung han, | ||
mein zeit daher gefaren ist, | mein zeit daher gefaren ist, | ||
und hingerückt in kurtzer frist: | und hingerückt in kurtzer frist: | ||
wie eines hirten hütten klein, | wie eines hirten hütten klein, | ||
so sind dahin die tage mein. | so sind dahin die tage mein. | ||
Mein leben zwar on lange weil, | Mein leben zwar on lange weil, | ||
wirt abgekürtzt in aller heil, | wirt abgekürtzt in aller heil, | ||
geleich wie sunst ein weber gut, | geleich wie sunst ein weber gut, | ||
gehlich sein werck abschneiden thut: | gehlich sein werck abschneiden thut: | ||
da ich meint, dasz im anfang wer, | da ich meint, dasz im anfang wer, | ||
schneid mir Gott ab durch kranckheit schwer. | schneid mir Gott ab durch kranckheit schwer. | ||
Er hat von morg' bisz an die nacht | Er hat von morg' bisz an die nacht | ||
in einem tad mich auszgemacht: | in einem tad mich auszgemacht: | ||
am abend hofft das hertze mein, | am abend hofft das hertze mein, | ||
denn morgen solt es besser sein, | denn morgen solt es besser sein, | ||
er hat all mein gebein fürwar | er hat all mein gebein fürwar | ||
gleich wie ein lew zumamet gar.}} | gleich wie ein lew zumamet gar.}} | ||
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Revision as of 13:25, 18 November 2020
Music files
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File details | |
Help |
- Editor: André Vierendeels (submitted 2017-05-27). Score information: A4, 2 pages, 59 kB Copyright: CPDL
- Edition notes:
General Information
Title: In meiner Kranckheit
Composer: Conrad Hagius
Lyricist:
Number of voices: 4vv Voicing: SATB
Genre: Sacred, Chorale
Language: German
Instruments: A cappella
First published: 1606 in Lobgesänge
Description:
External websites:
Original text and translations
German text
In meiner kranckheit schwerer pein,
sprach ich bey mir im Hertzen mein,
nu werd ich fahren hin zur stund,
zu der stanckfaulen gruben schlund,
der tod wirt mich hinnemmen gschwind,
ehmein tag halb vergangen sind.
Hin ist das übrig meiner jar,
umsunst frag ich darnach fürwar.
Ich sprach bey mir in meinem sin:
nicht mehr werd ich da kommen hin,
dasz ich den Herren meinen tag
in meinem leben sehen mag.
Kein leut werd mich mehr schawen an,
die auff der welt ihr wonung han,
mein zeit daher gefaren ist,
und hingerückt in kurtzer frist:
wie eines hirten hütten klein,
so sind dahin die tage mein.
Mein leben zwar on lange weil,
wirt abgekürtzt in aller heil,
geleich wie sunst ein weber gut,
gehlich sein werck abschneiden thut:
da ich meint, dasz im anfang wer,
schneid mir Gott ab durch kranckheit schwer.
Er hat von morg' bisz an die nacht
in einem tad mich auszgemacht:
am abend hofft das hertze mein,
denn morgen solt es besser sein,
er hat all mein gebein fürwar
gleich wie ein lew zumamet gar.