Nachtlied (Die Sonne zeigte) (Conradin Kreutzer)
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- Editor: Nikolaus Hold (submitted 2023-04-30). Score information: A4, 6 pages, 110 kB Copyright: CC BY NC SA
- Edition notes:
General Information
Title: Nachtlied (Die Sonne zeigte)
Composer: Conradin Kreutzer
Lyricist: Ulrich Hegnercreate page
Number of voices: 4vv Voicing: TTBB
Genre: Secular, Partsong
Language: German
Instruments: A cappella
First published: 1848 in Vierstimmige Gesänge für Männerstimmen (Conradin Kreutzer), no. 21
Description:
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Original text and translations
German text
Die Sonne zeigte golden sich,
als sie am Abend von uns wich;
sie schied so lieblich wie ein Freund,
der wieder bald zu kommen meint.
Es breitete ihr Sterngewand
die Nacht nun über Stadt und Land,
und vor des Mondes mildem Schein
entfloh Geräusch, trat Stille ein.
Aus Sternenglanz und Mondenlicht,
wem quillet Lieb' und Andacht nicht?
Jetzt rückt die Mitternacht heran,
und alles schläft, was schlafen kann.
Längst von des Nachbars Fenster
her begegnet mir kein Lichtstrahl mehr.
Er betete mit seinem Haus
und ruht nun von der Arbeit aus.
Nur noch des Turmes Hüter wacht
und schauet in die tiefe Nacht.
Umsonst, o Wächter, wachest du,
sieht Gott der Herr nicht selber zu!
Hier bei der Lampe spätem Schein,
wie hüllt mich einsam Schweigen ein!
Des Tages Mühe schwand dahin,
und stille Ruh' ist mein Gewinn.
Mein ist der Trost: der treue Hirt
die Schäflein nicht verlassen wird;
vergisst den Sohn die Mutter, ich
will nie, spricht er, vergessen dich!
Wie sich mein Aug' im Schlummer neigt
zu dir noch mein Gedanke steigt.
O Herr des Lebens! o Herr! o säume nicht,
ruf aus der Nacht uns bald zum Licht!